Schicke Anzeigen mit der Awtrix 2.0

Die AWsome maTRIX (Awtrix) ist eine Vollfarb-Dot-Matrix, die Anwendungen von der simplen Darstellung der Uhrzeit bis zu Statistiken des Fortnite-Accounts zeigt.

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Eine LED-Matrix mit einer bunten Pixel-Anzeige: AWTRIX.
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Stephan Mühl

Die Technik dahinter basiert auf wenigen Komponenten, sodass sie auch von Anwendern mit weniger technischem Geschick leicht nachgebaut werden kann. Das Projekt basiert auf einer Matrix mit 32 × 8 WS2812B-LEDs. Angetrieben wird die Matrix von dem WLAN-Mikrocontroller ESP8266, der mit einen Java-basiertem Server kommuniziert. Als Server kann nahezu jedes bestehendes System auf Windows-, MacOS- oder Linux-Basis dienen.

Natürlich schreit so ein Projekt danach, mit dem Einplatinenrechner Raspberry Pi zu laufen. Der Vorteil: der Server kann direkt mit in das Gehäuse eingebaut werden und es ergibt sich ein kleines aber nicht minder feines, autark funktionierendes System. Ein druckbares Gehäuse habe ich auf der 3D-Druckplattform Thingiverse bereitgestellt und viele kreative User haben eigene Entwürfe beigesteuert. Die Projekte der äußerst aktiven Community gibt es in unserem Forum zu sehen, darunter Installationen in Holzgehäusen, unter Glastischen und vieles mehr. Awtrix 2.0 ist der Nachfolger der Version 1.0 und mit viel Input aus der Community entstanden. Die kostenlose Anleitung zum Nachbau mit Bauteilliste und Software gibt es online.

Die Hardware lässt sich auch erweitern und um zusätzliche Funktionen ergänzen. Helligkeitssensoren zur automatischen Anpassung der Leuchtkraft, ein Modul zur Tonausgabe sowie eine Gestensteuerung seien hier genannt. Nach Zusammenbau der Komponenten und Einrichtung der Software erfolgt die weitere Steuerung über den integrierten Webserver. Dieser kommuniziert entweder über WLAN oder über die serielle Schnittstelle (microUSB oder TX/RX) mit dem ESP8266. Eine eigene Platine ist ebenfalls bereits in Produktion.

Neben einfachen Funktionen wie Stoppuhr und Timer baut das Projekt hauptsächlich auf Apps auf, die es im integrierten App Store kostenlos zum Herunterladen gibt. Das können Wetterdaten, Facebook- oder Instagram-Likes oder auch Spiele wie Snake oder Pong sein. Letztere werden über die Awtrix-App auf dem Smartphone gesteuert. Auch die Einbindung in eine Heimautomatisierung wie FHEM, HassIO oder ähnliches ist möglich. Fehlt eine App, kann man sie einfach selbst schreiben und zur Veröffentlichung einreichen. Dank der sehr gut dokumentierten API und Schnittstellen für die IoT-Protokolle REST und MQTT lassen sich beliebige Informationen an die Matrix senden. Ob Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Stromverbrauch oder einfach nur der Song, der gerade auf Spotify läuft – alles kein Problem.

Awtrix: die AWsome maTRIX (9 Bilder)

Vom Wetter...

Bei der Anzeige hilft ein weiteres Feature: der Awtrixer. Mit diesem kleinen Java-Programm lassen sich Icons für die Awtrix herstellen, deren Größe individuell einstellbar ist. Von 8×8 bis zu 8×32 Pixeln ist man frei in der Gestaltung und kann alternativ vorhandene Bilder von 8×8 Pixeln automatisch umwandeln lassen. Dazu gibt es noch den Livedraw-Modus, um neuerstellte Icons direkt auf dem Display anzuschauen. Auch animierte Icons sind kein Problem. Selbsterstellte Icons können ebenfalls mit der Community geteilt und vorhandene Icons an eigene Bedürfnisse angepasst werden. Awtrixer gibt es für den Desktop und als Android- und iOS-App.

Und wem die lokale Ansteuerung aus dem Netzwerk noch nicht reicht, dem sei die Verbindung zur Awtrix-Cloud empfohlen, mit der unter anderem eine komplett anonyme Anbindung an den Verknüpfungsienst IFTTT und seine unzähligen Receipts möglich ist. (hch)