Toyota FCHV-adv: Weiter fahren mit Wasserstoff
Fahrzeuge mit Brennstoffzelle versprechen eine Fortbewegung ohne Abgase. Ein Problem ist aber noch die recht geringe Reichweite. Nun stellt Toyota ein Fahrzeug vor, was bis zu 750 Kilometer mit einer Tankfülllung schafft
- rhi
Tokio (Japan), 9. Juni 2008 – Über Sinn und Unsinn von Brennstoffzellenfahrzeugen ist sich die Fachwelt noch nicht einig, zumal nach wie vor unklar ist, wie Wasserstoff in großen Mengen produziert werden kann. Bei der Speichertechnologie konkurrieren zudem Hochdrucktanks und die tiefkalte Speicherung von Flüssigwasserstoff. Offenen Fragen und technische Herausforderungen hindern die Automobilhersteller jedoch nicht daran, die Technik weiterzuentwickeln und schrittweise Verbesserungen vorzunehmen.
Zehn Jahre Toyota-Brennstoffzellenforschung
Bereits seit dem Jahr 1997 forscht Toyota an Fahrzeugen mit Brennstoffzelle. Unter der Bezeichnung FCHV für „Fuel Cell Hybrid Vehicle“ wurden in den vergangenen Jahren einige fahrfähige Prototypen entwickelt. Die aktuellen Fahrzeuge beruhen auf dem in Japan erhältlichen SUV Toyota Kluger. Der bisherige FCHV-Prototyp erreichte eine Leistung von 90 Kilowatt und ein Drehmoment von 260 Newtonmeter. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 155 km/h. Diese Werte übernimmt auch das aktuelle Forschungsfahrzeug namens FCHV-adv, wobei das Kürzel „adv“ für „advanced“, also fortgeschritten, steht.
Verbesserter Tank
Allerdings hat Toyota am FCHV-adv einige Verbesserungen vorgenommen, um die Reichweite zu erhöhen. Die Tankkapazität stieg von 148 auf 156 Liter, der Wasserstoffdruck wurde von 350 auf nun 700 bar erhöht. Zudem verbesserte Toyota die Rekuperation und reduzierte den Energieverbrauch der Nebenaggregate. Außerdem wurde das Kaltstartverhalten der Brennstoffzelle verbessert, wodurch nun Start und Betrieb auch bei Temperaturen bei minus 30 Grad Celsius möglich sind. Insgesamt spricht Toyota von einer Effizienzsteigerung um 25 Prozent gegenüber dem Vorgängermodell.