Goodbye, Jony: Warum der Design-Chef Apple verlässt – und wie es weiter geht

Apple ohne seinen anerkannten Chef-Designer kann man sich ähnlich schwer vorstellen wie einst Apple ohne Steve Jobs. Doch genau das ist nun Realität.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Goodbye, Jony: Warum der Design-Chef Apple verlässt – und wie es nun weiter geht

Ive (rechts) mit Apple-Boss Tim Cook.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Christoph Dernbach
Inhaltsverzeichnis

Der Abgang kam nicht unerwartet – und hat die Community dennoch geschockt: Designchef Jony Ive verlässt zum Jahresende Apple, um sich mit seinem Design-Studio "LoveFrom" selbstständig zu machen. Zwar nahm die Börse die Nachricht gelassen auf. Der Kurs der Apple-Aktie, die für ihr Auf und Ab berüchtigt ist, bewegte sich an diesem Tag weniger als ein Prozent nach unten. Doch darüber, warum das britische Design-Genie seine persönliche Zukunft nicht mehr im Topmanagement von Apple sieht, gibt es wilde Spekulationen.

Schon vor Jahren wollten Gerüchte nicht verstummen, dass Jony Ive sich von Apple verabschieden werde. Auch wenn er nach dem Tod von Steve Jobs im Oktober 2011 die versammelte Belegschaft in einer bewegenden Trauerrede davon überzeugen konnte, dass Apple ohne seinen charismatischen Chef nicht dessen große Vision aus den Augen verlieren werde (alle Links siehe Webcode), traf ihn der Krebstod seines Freundes viel härter als die meisten Apple-Mitarbeiter. Der Brite vermisste den fast täglichen Meinungsaustausch beim Mittagessen und die regelmäßigen Besuche von Steve Jobs in dem sonst fast hermetisch abgeschirmten Designstudio.

Gleichzeitig wuchs damals der Druck der Öffentlichkeit und der Aktionäre, dass Apple nach iPhone (2007) und iPad (2010) einen neuen Knaller auf den Markt bringen solle. Manche Börsenanalysten bezweifelten, ob Apple nach dem Tod von Jobs überhaupt noch in der Lage sein werde, Innovationen zu entwickeln.