Es bleibt dabei – die einzigen echten Renner sind Kleinstwagen

Zurück auf dem Boden: die Neuzulassungen im Mai 2008

Mäßige Verkaufzahlen und die üblichen Erkenntnisse der letzten Monate: Echtes Wachstum gibt es nur noch bei günstigen und sparsamen Kleinstwagen, eine Nummer kleiner muss in Zeiten explodierender Spritpreise reichen

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  • ggo
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Hannover, 10. Juni 2008 – Es wird schon fast langweilig, noch die Rohölpreise zu erwähnen, die Kurve scheint ohnehin nur noch eine Richtung zu kennen. Und trotzdem noch einmal für Genießer: Ende 2006 lag das Barrel Rohöl bei 60 Dollar, ab Anfang 2007 strebt die Fieberkurve fast kontinuierlich nach oben, Anfang Juni waren fast 140 Dollar erreicht. Richtig nervös machte dieser Umstand im Mai die US-Kunden, die vor allem die heimischen Marken drastisch abstraften. Kein Wunder, dass auch US-Manager wie GMs Rick Wagoner mittlerweile offen verkünden, dass man sich möglicherweise von Problemmarken wie Hummer trennen muss, weil der Absatz von schweren Geländewagen in den USA aufgrund hoher Verbräuche zusammenbricht.

Noch geht´s gut
Die deutschen Hersteller leiden unter der Entwicklung des US-Markts bisher wenig, sie konnten im Vergleich zum Vergleichzeitraum 2007 sogar ein klein wenig hinzugewinnen. Dass japanische Marken in den USA sogar kräftig zulegten, zeigt allerdings, dass die Not der amerikanischen Automobilindustrie auch bei kühler Betrachtung wenig Anlass zu Übermut gibt. Im Vergleich zu ihren eigenen Spritfressern sind den Amerikanern deutsche Autos zwar lieber, aber noch mehr trauen sie offensichtlich den Japanern zu.

Der deutsche Markt reagiert derzeit sicherlich weniger panisch, doch 6,2 Prozent Rückgang im Mai gegenüber 2007 trüben nicht nur den bisher guten Start ins Jahr, sondern zeigen zudem einen saisonalen Abwärtstrend, der im Vergleich zu den Vorjahren untypisch ist. Da hilft diesmal auch nicht der Verweis auf verfrühte Ostern oder sonstige unbotmäßige Feiertage, mit 275.259 verkauften Fahrzeugen war der Mai einfach bescheiden. Keine weitere Reaktion zeigten die Kunden dagegen auf die steigenden Dieselpreise, ihr Anteil blieb bei 44,5 Prozent. Das sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass er Ende 2077 schon einmal bei knapp 50 Prozent lag. Wie der Dieselabsatz langfristig weitergeht, bleibt spannend.