Sprachwissenschaftlerin mit Philipp-Reis-Preis ausgezeichnet
Zum ersten Mal wird eine Frau mit dem Philipp-Reis-Preis fĂĽr bedeutende nachrichtentechnische Neuerungen ausgezeichnet.
Der Vorstand der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE (ITG) hat einstimmig die Wissenschaftlerin Dr. Ute Jekosch für den Philipp-Reis-Preis vorgeschlagen. Die 43-jährige Sprachforscherin arbeitet an der Bewertung von Systemen zur Spracherkennung und der kodierten Sprachübertragung. Die Jury würdigt damit ihre Erkenntnisse zur objektiven Bewertung der Sprachqualität moderner Kommunikationstechniken, wie sie in digitalen Systemen, etwa ISDN oder den Mobilfunknetzen, eingesetzt werden.
Ute Jekosch studierte in Bochum und Essen und promovierte 1989 zum Dr. phil.; seither arbeitete sie unter anderem an verschiedenen Projekten der Deutschen Telekom zur Sprachverarbeitung und -übertragung, sowie einer ESA-Studie über das Kommunikationssystem des Space-Shuttle-Projekts "HERMES". Zur Zeit betreut sie das Projekt "Verifikation des ETSI-Modells zur Bestimmung der Sprachqualität im Zusammenhang unterschiedlicher Systemkonfigurationen" der Telekom.
Der mit 20.000 Mark dotierte Preis zu Ehren des deutschen Physikers Philipp Reis wird seit 1984 alle zwei Jahre vom VDE zusammen mit der Deutschen Telekom und den Städten Friedrichsdorf im Taunus und Gelnhausen vergeben. Ausgezeichnet werden "bedeutende nachrichtentechnische Neuerungen, die Auswirkungen auf die Volkswirtschaft initiiert haben." Reis führte 1861 erstmals ein selbst konstruiertes Gerät zur Tonübertragung vor, 14 Jahre bevor Alexander Graham Bell sein erstes Modell eines Telefons vorstellte. (rop)