Fernwartungschip Aspeed AST2600 bringt deutlich mehr Rechenleistung

Dank zweier ARM-Cortex-A7-Kerne eignet sich der AST2600 besser als seine Vorgänger für funktionsreiche Fernwartung per OpenBMC oder Redfish.

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Fernwartungschip Aspeed AST2600 bringt deutlich mehr Rechenleistung

Baseboard Management Controller Aspeed AST2600

(Bild: Aspeed)

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Für die Fernwartung kommender Server, Server-Mainboards und Storage-Systeme stellt Aspeed den Baseboard Management Controller (BMC) AST2600 vor. Er vereint zwei ARM-Prozessorkerne vom Typ Cortex-A7 mit einem sparsamen 2D-Grafikkern und zahlreichen Schnittstellen wie PCI Express, USB, SPI, SDIO, UART, I²C und I3C. MIPI I3C ist noch relativ jung und soll Eigenschaften von I²C und SPI vereinen, beispielsweise zur Anbindung leistungsfähiger Sensoren.

Die Cortex-A7-Kerne haben auch eine ARM-TrustZone-Erweiterung, die sich zum sicheren Start der BMC-Firmware (Secure Boot) nutzen lässt. Der Aspeed AST2600 kann wie seine Vorgänger IPMI-kompatible Firmware ausführen, zielt aber eher auf den designierten IPMI-2.0-Nachfolger Redfish sowie auf OpenBMC. American Megatrends hat die Firmware AMI MegaRAC FPX2.0 im Angebot, um den AST2600 als BMC in Storage-Systemen für NVMe-over-Fabrics (NVMeOF) zu verwenden.

Aspeed lässt den AST2600 mit 28-Nanometer-Fertigungstechnik produzieren. Der AST2600 soll etwa die Vierfache Performance seines Vorgängers AST2500 liefern.

Außer den beiden Cortex-A7-Kernen ist auch ein Cortex-M3 für (Echtzeit-)Steuerungsaufgaben eingebaut. Laut dem OpenBMC-Projekt plant Aspeed auch eine billigere Variante AST2620 ohne Grafikprozessor und grafische Fernbedienung (Remote Keyboard, Video, Mouse/Remote KVM).

BMCs sitzen als Fernwartungschips auf vielen typischen x86-Serverboards und in Servern. Die ersten Serverboards mit AST2600 könnten welche mit der Fassung LGA4189 für Intels "Cooper Lake"-Prozessoren der dritten Xeon-SP-Generation sein.

Erste Patches zur Unterstützung des AST2600 gibt es bereits in OpenBMC und im Linux-Kernel. (ciw)