HP will fast jeden sechsten Mitarbeiter loswerden

7000 bis 9000 Stellen möchte der Computer- und Druckerhersteller HP streichen. Dabei sollte die große Restrukturierung vor 4 Jahren die letzte für immer sein.

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HP will fast jeden sechsten Mitarbeiter loswerden

(Bild: HP)

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Wenn HP, Inc., wieder einmal einen radikalen Stellenabbau ankündigt, klingt das so: "Ich bin stolz über den Fortschritt, den wir quer durch unser Geschäft mit Cutting-Edge-Innovation, disziplinierter Durchführung und einer zweckgerichteten Unternehmenskultur gemacht haben", sagt der scheidende HP-Chef Dion Weisler. "Wir ergreifen mutige und entscheidende Maßnahmen, zu unserem nächsten Kapitel aufbrechend", fügt sein Nachfolger Enrique Lores hinzu, "Wir sehen signifikante Möglichkeiten, Shareholder Value zu erzeugen."

Dion Weisler (Archivbild), President und CEO bei HP, Inc., scheidet Ende des Monats aus dem Amt.

(Bild: HP)

Fast jeder sechste Arbeitsplatz wird bis Ende 2021 gestrichen, was 7000 bis 9000 Mitarbeiter betrifft. Einigen wird HP Frühruhestand anbieten, anderen wird die Firma kündigen. Die Dividende wird um zehn Prozent erhöht, die stille Dividende ausgebaut: Ein bereits laufendes Aktienrückkaufprogramm, in dessen Budget noch 1,7 Milliarden US-Dollar vorhanden sind, wird um weitere fünf Milliarden Dollar ausgebaut.

Für das Finanzjahr 2020, das am 1. November beginnt, sagt das Management einen Freien Cash Flow von mindestens drei Milliarden US-Dollar voraus. All das geht aus der Ankündigung eines Restrukturierungsprogramms hervor, die HP Donnerstagabend herausgegeben hat. Dem Aktienkurs hilft das bislang nicht, er ist im nachbörslichen Handel rund sechs Prozent abgerutscht.

HP ist vor vier Jahren aus der Spaltung von Hewlett-Packard in HP (Computer und Drucker) sowie Hewlett Packard Enterprise (HPE, Dienstleistungen für Unternehmen) hervorgegangen. Damals kündigte der Konzern an, 25.000 bis 30.000 Mitarbeiter rauszuschmeißen. Nachdem bereits ein Jahr zuvor 19.000 Arbeitsplätze abgebaut worden waren, sollte es 2015 die letzte Umstrukturierung sein.

Die Realität sieht anders aus. Voriges Jahr hat HP, Inc. mitgeteilt, den Mitarbeiterstamm von damals 55.000 bis Ende des Geschäftsjahres 2019 um 4.500 bis 5.000 zu verkleinern. Nun kommen noch einmal 7.000 bis 9.000 in den nächsten zwei Jahren hinzu. Ob die Prognose hält, bleibt abzuwarten: 2012 hatte Hewlett-Packard angekündigt, 27.000 Mitarbeiter vor die Tür zu setzen. Geworden sind es dann 36.000. (ds)