Gentechnik: Russische Forscher diskutieren Regeln für CRISPR-Babys

Nachdem He Jiankuis geheimes Forschungsprojekt abgebrochen wurde, wollen russische Genetiker ebenfalls geneditierte Babys erschaffen.

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Russische Forscher diskutieren Regeln für CRISPR-Babys

(Bild: Photo by Alina Grubnyak on Unsplash)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Veronika Szentpetery-Kessler

Hochrangige russische Genetiker haben diesen Sommer ein geheimes Treffen mit Gesundheitsbeamten in Moskau abgehalten, um einen Vorstoß des russischen Wissenschaftlers Denis Rebrikov zu erörtern. Dieser will mithilfe der Gen-Editier-Technologie CRISPR genetisch veränderte Babys erschaffen, wie der Nachrichtendienst Bloomberg Ende September berichtete. Das schreibt Technology Review online in „Übernimmt Russland den CRISPR-Baby-Staffelstab von China?“.

„Alle jammern nur“, sagte Rebrikov in einem Interview mit Bloomberg. „Ich möchte, dass Regeln festgelegt werden, aber niemand tut es.“ Viele Wissenschaftler halten es für zu riskant, Embryonen gentechnisch zu verändern. Rebrikov zufolge sei es nicht teuer und die Kosten könnten nur sinken. „Es kostet derzeit ungefähr eine Million Rubel (etwa 14.000 Euro), einen Embryo genetisch zu verändern – mehr als viele Autos –, aber die Preise werden mit zunehmender Nutzung sinken“, sagte Rebrikov gegenüber Bloomberg. „Ich kann schon die Werbetafel sehen. ‚Ihre Entscheidung: ein Hyundai Solaris oder ein Superkind?“

Bloomberg zufolge plant das Nationale Forschungszentrum für Geburtshilfe, Gynäkologie und Perinatologie in Kulakow, in dem Rebrikov arbeitet, im Oktober bei den Gesundheitsbehörden einen Antrag zu stellen, um eine Überprüfung der Sicherheit von CRISPR zu diesem Zweck zu veranlassen und herausfinden, ob es in Russland gesellschaftlich akzeptiert wäre und ob Putin es erlauben würde.

Mehr dazu in Technology Review online in:

  • „Übernimmt Russland den CRISPR-Baby-Staffelstab von China?“

(vsz)