Contitech will Kettentrieb-Befürworter vom Zahnriemen überzeugen

Riemen statt Kette

Der Zahnriemen Conti „Green Runner“ ersetzt Steuerketten im Motor und soll Motoren sparsamer machen – immerhin 0,2 Liter Kraftstoff lassen sich laut Contitech einsparen

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  • ggo
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Hannover, den 24.06.2008 – Das Thema CO2-Reduktion bewegt derzeit nicht nur in der Politik die Gemüter, sondern regt auch Entwickler zu der Frage an, wo sich noch das ein oder andere Gramm des Treibhausgases einsparen lässt. Wenn es nach Contitech geht, kann dabei auch ein so unscheinbares Teil wie der Zahnriemen helfen, wenn er die Steuerkette im Motor ersetzt. Bis zu 0,2 Liter Kraftstoff sollen sich so einsparen lassen, was einer CO2-Verringerung von etwa 3 g/km entspricht. Contitech ermittelte dieses Werte bei einem auf Riementrieb umgebauten 1,8-Liter-Ottomotor, der einen Durchschnittsmotor repräsentieren soll.

Metall gegen Gummi
Über das Für und Wider von Riemen- und Kettentrieb sind sich die Motorenkonstrukteure durchaus nicht einig. So setzt beispielsweise Volkswagen selbst bei seinen mechanisch hoch belasteten Pumpe-Düse-Dieselmotoren auf den Riemen, während etwa Mercedes und BMW in den letzten Jahren wieder vermehrt auf Kettentrieb setzten. Dessen Vorteile bestehen unter anderem in hoher Belastbarkeit, kompakter Bauweise und Wartungsfreiheit über die Lebensdauer des Motors. Und selbst wenn die Kette einmal nicht mehr einwandfrei funktioniert, kündigt sie in der Regel ihr Ende akustisch an, lässt dem Fahrer noch Zeit zum Reagieren. Besitzer von Fahrzeugen, deren Motor einen Riementrieb hat, tun dagegen gut daran, die im Serviceheft vorgeschriebenen Wechselintervalle einzuhalten, denn der Tod des Riemens kündigt sich leise an, und die Folgen des nachfolgenden Ventilsalats sind teuer, besonders beim Dieselmotor.

Am Riemen gerissen
Beim Pumpe-Düse-TDI von Volkswagen treibt der Zahnriemen übrigens nicht nur den Ventiltrieb an, sondern eine weitere Nockenwelle, die die Einspritzelemente betätigt. Da für die schnelle Kolbenbewegung „scharfe“ Nocken erforderlich sind, wirken auf den Riemen hohe Brems- und Beschleunigungskräfte, welche die Lebensdauer des Riemens zusätzlich verkürzen. Auch das dürfte ein Grund dafür sein, dass Volkswagen letztlich auf die Common-Rail-Einspritzung umgeschwenkt ist, bei der nicht nur der Einspritzvorgang frei und unabhängig von einer mechanischen Betätigung gesteuert werden kann, sondern auch der Zahnriemen ein etwas ruhigeres Leben hat.