ÖPNV-Tickets gegen alte Flaschen: Roms Lösung für Probleme mit Müll und Metro

Rom hat ein Müllproblem und die Öffis sind marode. Wer alte Flaschen abgibt, sammelt Guthaben für Fahrtickets.

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ÖPNV-Tickets gegen alte Flaschen: Roms Lösung für Probleme mit Müll und Metro

(Bild: Atac Roma (Screenshot))

Lesezeit: 2 Min.

In Rom können Fahrgäste der öffentlichen Verkehrsmittel alte Plastikflaschen gegen U-Bahn- und Bustickets einlösen. Dabei stecken die Passagiere die Plastikflaschen in einen Automaten, der einem via App Geld für Tickets auf das Telefon lädt. Bisher stehen zwar nur in drei Metrostationen solche Automaten – aber vor denen bilden sich stets lange Schlangen. Für jede Flasche gibt es über das System "+Ricicli +Viaggi" (recycle und reise) 5 Cent. Die Gutschrift erfolgt über Atac, den Betreiber des öffentlichen Verkehrsnetzes in Rom. Einen Monat nach der Einführung im Sommer waren es bereits 100.000 entsorgte Plastikflaschen, wie die Verkehrsbetriebe mitteilten.

Rom sei die erste europäische Hauptstadt mit einem solchen Ticket-gegen-Flaschen-System, sagte Bürgermeisterin Virgina Raggi. Italiens Hauptstadt hat chronische Müllprobleme. Fast überall in der Stadt quellen die Tonnen täglich über. In Italien ist der Verbrauch von Trinkflaschen in Europa am höchsten. Die Flaschen landen dann im Müll oder auf der Straße.

Mindestens genauso problematisch wie der Abfall ist der öffentliche Nahverkehr. Das U-Bahn-Streckennetz hat nur drei Linien, an denen die Automaten stationiert sind: Station Cipro (Linie A), Piramide (Linie B) und San Giovanni (Linie C). Die Busse sind oft veraltet und gehen wegen schlechter Wartung regelmäßig in Flammen auf. Dafür sind die Tickets günstig: Pro Fahrt bezahlt man 1,50 Euro. Für eine Fahrt müssen also 30 Flaschen abgegeben werden. In Italien gibt es bisher kein flächendeckendes System für Pfandflaschen, das dem deutschen System vergleichbar wäre.

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(mit Material der dpa) / (olb)