Der europäische Handy-Markt wächst
Laut einem EU-Bericht besitzen 73 Prozent der Europäer ein Mobiltelefon.
Ein wachsender Handy-Markt und schrumpfende Preise für die Verbraucher freuen den EU-Kommissar Erkki Liikanen. Laut dem 7. Bericht über die Liberalisierung der Telekommunikation in der EU besitzen 73 Prozent der Europäer ein Mobiltelefon. Die Kommission rechnet in der Telekommunikations-Branche für das kommende Jahr mit einem Volumen von 218 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum von 9,5 Prozent. Im Jahr 2000 wuchs die Branche um drei Prozent mehr.
In zwölf der 16 Mitgliedsstaaten können die Einwohner laut dem Bericht bei Fern- und Auslandsgesprächen zwischen mehr als fünf Betreibern wählen. Bei Ortsgesprächen ist der Wettbewerb weniger heftig. Hier sind es nur sechs Mitgliedsstaaten, in denen mehr als fünf Betreiber um die Gunst der Einwohner rangeln. Durch den Wettbewerb sinken die Preise. Ein dreiminütiges Ferngespräch kostet im Durchschnitt zwölf Prozent weniger als voriges Jahr und 45 Prozent weniger als 1998.
Trotz der Fortschritte hat die Kommission noch einiges zu bemängeln, zum Beispiel "Regulierungsengpässe". Durch Entbündelung der Teilnehmeranschlüsse, wie sie voriges Jahr auf dem Gipfel von Lissabon beschlossen wurde, soll der Wettbewerb angeschoben und Angebote für Internet-Zugänge erschwinglicher werden. Zwar würden jetzt in 13 Mitgliedsstaaten entbündelte Leitungen angeboten, doch sei die Lage insgesamt "sehr enttäuschend". Es gäbe "ziemlich wenige" entbündelte Anschlussleitungen und einen gemeinsamen Zugang zum Teilnehmeranschluss überhaupt nur in vier Mitgliedsstaaten. Dabei beschränke sich die Zahl der Leitungen auf wenige Hundert. (anw)