Vom Bund gefördertes Verkehrsforschungsprojekt AKTIV zieht Halbzeitbilanz

Connected Cars und intelligente Verkehrsschilder gegen den Verkehrskollaps

Nach zwei Entwicklungsjahren erwarten die am Projekt Adaptive und Kooperative Technologien für den Intelligenten Verkehr beteiligten 29 Partner aus Wissenschaft, Auto- und Mobilfunkindustrie serienreife Lösungen ab 2010

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  • ssu
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Bergisch-Gladbach, 25.06.2008 – Nach zwei Entwicklungsjahren haben die am Projekt AKTIV (Adaptive und Kooperative Technologien für den Intelligenten Verkehr) beteiligten Entwicklungspartner auf dem Gelände der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) im nordrhein-westfälischen Bergisch-Gladbach ihre teils rollenden "Meilensteine" präsentiert. Mit mehr als 30 Fahrzeugen wurden eine Reihe von Fahrerassistenzsystemen vorgestellt, darunter ein "Kreuzungsassistent", ein "Spurhalte-Assistent" sowie kooperierende Fahrzeuge, die Streckeninformationen untereinander austauschen.

60 Millionen Euro Forschungsbudget

Das im Dezember 2006 gestartete Projekt AKTIV hat ein Budget von insgesamt 60 Millionen Euro, von denen 25 Millionen Euro vom Wirtschaftsministerium und 10 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung stammen. AKTIV läuft noch bis zum Jahr 2010 mit dem Ziel, den Verkehr mit neuen Fahrerassistenzsystemen sicherer und leistungsfähiger zu machen. Ein intelligentes Verkehrsmanagement soll die Stau-Wahrscheinlichkeit um 15 Prozent reduzieren, während gleichzeitig die Fahrzeugkapazitäten auf deutschen Straßen um 10 Prozent erhöht werden können. Ähnlich wie bei Network on Wheels oder im Car-to-Car Communication Consortium geht es um Fahrzeuge, die mittels Funktechnologien wie WLAN, DAB oder UMTS untereinander Informationen austauschen, sich aber auch mit der Infrastruktur "unterhalten" können. So sollen "sprechende" Verkehrsschilder und Baustellen über sogenannte "Road Side Units" Warnungen absetzen, die in allgemeine Verkehrsinformationssysteme integriert werden können oder von Navigationsgeräten verstanden werden. Außerdem wird im Rahmen von AKTIV daran geforscht, wie Verkehrsdaten über die Mobilfunknetze verschickt werden können.

Connected Cars im Mittelpunkt

Neben dem Verkehrsmanagement forscht AKTIV auch im Bereich aktive Sicherheit über praktikable Gefahrbremssysteme oder Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit am Steuer zu erhöhen oder durch so genannte Personal Navigation Devices – zum Beispiel ein Handy mit Navi-Funktion, das per Bluetooth mit dem Fahrzeug gekoppelt ist – die Ablenkung zu minimieren. Die größte Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gilt jedoch dem dritten Teilbereich, in dem "Connected Cars" die Rolle von Staumeldern und Warnungsbaken übernehmen.