NASA-Solarflugzeug erreicht Rekordhöhe
Höher als jedes andere Propellerflugzeug ist der Prototyp eines unbemannten Flugzeuges gestiegen.
Das unbemannte Helios-Solarflugzeug der NASA hat am gestrigen Montag einen neuen Höhenrekord für Propellerflugzeuge aufgestellt. Der Einflügler mit 75 Metern Spannweite nutzte eine Wolkenlücke und erhob sich, angetrieben von 14 Elektromotoren, gemächlich in den Himmel über Hawaii. Nach fast sechs Stunden Steigflug erreichte der Prototyp eine Höhe von rund 29.400 Metern, etwa 5000 Meter höher als sein kleineres Vorgängermodell im Jahr 1998.
Wenn es nach der NASA geht, sollen solche Flugzeuge eines Tages die "Satelliten des kleinen Mannes" werden. Sie könnten monatelang als Relaisstationen in der Luft bleiben, Kommunikationsaufgaben wahrnehmen und Umweltmessungen vornehmen. Die Versuche dienen auch dazu, die Flugbedingungen für Propellerflugzeuge bei sehr niedrigem Atmosphärendruck zu testen. In 30 Kilometern Höhe hat die Lufthülle der Erde die gleiche Dichte wie die Marsatmosphäre in Bodennähe. Die dünne Gashülle des roten Planeten soll künftig ebenfalls von unbemannten Forschungsflugzeugen der Weltraumbehörde durchkreuzt werden.
Gegenüber seinem Vorgängermodell ist Helios zusätzlich mit einer GPS-Anlage ausgestattet, um die Flugnavigation zu verbessern. Darüber hinaus verfügt es über ein Turbulenz-Messsystem und Kühlungsplatten, die eine Überhitzung in großen Flughöhen verhindern sollen. Dort ist die Wärmeabfuhr wegen der dünnen Luft nicht mehr ohne weiteres gewährleistet.
Das Testprogramm für Helios sieht zunächst vor, eine Flughöhe von 30 Kilometern während eines eintägigen Fluges zu erreichen. In einer zweiten Phase soll im Jahr 2003 eine Höhe von mindestens 15 Kilometern über vier Tage gehalten werden. Dazu will die NASA das Flugzeug mit einem neuen auf Brennstoffzellen basierenden Energiespeicher ausrüsten, der die überzählige elektrische Energie der 65.000 Solarzellen tagsüber aufnimmt und nachts an die Elektromotoren abgeben kann.
Der Helios-Solargenerator wurde von der Firma SunPower gebaut und leistet an einem sonnigen Sommertag maximal 35 Kilowatt. Die Silizium-Zellen haben 19 Prozent Wirkungsgrad und sind an ihrer Ober- und Unterseite lichtempfindlich. (thd)
