Ausgeweitete Lkw-Überholverbote und höhere Maut im Berufsverkehr

Wider die Elefantenrennen: Tiefensee kündigt Anti-Stau-Paket an

Es ist der Alptraum jedes Autofahrers: Stau auf der Autobahn. Nun hat Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee ein ambitioniertes Maßnahmenpaket vorgestellt, das die Verstopfungen bekämpfen soll

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Von
  • rhi
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Berlin, 30. Juni 2008 – Welcher Autofahrer kennt das nicht: Auf einem zweispurigen Autobahnstück geht’s eine Zeitlang zügig voran, doch schon beim ersten Anblick von drei, vier Sattelzügen in dichter Folge nimmt man am besten den Fuß vom Gas und hält sich bremsbereit. Die Frage ist nicht, ob einer der Lastzüge aus der Kolonne ausschert, sondern bloß welcher. Geht es dann auch noch ein wenig bergauf, scheint das "Elefantenrennen" gar kein Ende mehr zu nehmen. Am Wochenende hat Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) ein Maßnahmenpaket vorgestellt, das Staus bekämpfen soll.

Überholverbot für Lastwagen

Das Ziel des Ministers ist es, dass sich Lkw und Pkw zukünftig weniger in die Quere kommen: "Auf stark befahrenen Autobahnen sollten die Lastwagen ausschließlich die rechte Spur benutzen, alle anderen Spuren gehören den Autos", fordert Tiefensee. Die Spurentrennung auf Autobahnen möchte er durch strikte Überholverbote für Lkw erreichen, die noch in diesem Sommer verhängt werden sollen. Nach Angaben des Minister sind von den insgesamt 12.200 Autobahnkilometern in Deutschland 2500 staugefährdet. Auf 1300 Kilometern davon wird der Verkehr bereits elektronisch geregelt, auf den verbleibenden 1200 Kilometern sollen die Länder rasch Überholverbote erlassen. Zudem sollen Bauarbeiten auf Autobahnen künftig schneller abgeschlossen werden.

Höhere Maut im Berufsverkehr

Als weiteres Mittel zur Stauvermeidung sollen in den Ballungsräumen die Standstreifen auf den Autobahnen als zusätzliche Spur freigegeben werden. Darüber hinaus will Tiefensee die Lkw-Maut nach Uhrzeit staffeln. Als Folge sollen zum Beispiel Brummifahrer, die im Berufsverkehr zwischen 6 und 9 Uhr unterwegs sind, mehr zahlen als Lkw-Fahrer, die zwischen 9 und 15 Uhr unterwegs sind. Durch weniger Staus soll auch eine Senkung des Benzinverbrauchs erreicht werden. Noch im Juli soll das Bundeskabinett über die Pläne des Ministers entscheiden.