colspan=12: Die erste Performance-Regel

Web-Performance ist seit langem nicht nur ein eigenständiges, sondern auch ein komplexes Thema. Wie es sein kann, dass Performance gleichzeitig ganz einfach und sehr kompliziert ist.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 65 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jens Oliver Meiert

Web-Performance ist seit langem nicht nur ein eigenständiges, sondern auch ein komplexes Thema. Wie es sein kann, dass Performance gleichzeitig ganz einfach und sehr kompliziert ist.

Während Performance weniger aus Gründen des Umsatzes (schnellere Geschwindigkeit korreliert mit mehr Conversions) als der User Experience (eine schnelle Website oder App kann sich instantan und damit gut anfühlen, während eine langsame einfach verlassen werden mag) und Zugänglichkeit (Hunderte Millionen Menschen greifen auf das Internet über langsame Verbindungen zu) wichtig ist, gibt es einen besonderen Blickwinkel auf Performance, der die Angelegenheit stark vereinfacht: den pragmatischen.

Dieser Winkel sagt: Mach, was du tun musst. Aber nicht mehr.

Das bedeutet: Die Inhalte zu veröffentlichen, die man veröffentlichen muss. Den Code zu schreiben, den man schreiben will. Die Assets zu verwenden, die man braucht. Styles und Skripte von Dritten zu einbinden, die man für wichtig erachtet. Aber nicht mehr als das zu tun.

Dies ist eine einfache und effektive Regel, die all unsere Performance-Wünsche abdeckt – solange wir wissen, was wir wirklich brauchen.

Das führt zur eigentlichen Herausforderung im Bereich Performance. Oftmals, und häufiger als wir glauben und wahrhaben wollen, wissen wir nicht genau, was wir brauchen.

Wir wissen nicht immer, welche Inhalte auf jeder Seite erforderlich sind (auch wenn dies für viele von uns eine Entscheidung ist, die durch die Eigner der Inhalte abgenommen wird). Wir wissen nicht immer, welchen Code wir brauchen und wirklich brauchen (Stichwörter JavaScript-Support, Favicons oder auch optionales Markup). Wir wissen nicht immer, welche Multimedia-Inhalte wirklich entscheidend sind und wie sie ausnahmslos am effektivsten ausgeliefert werden. Wir wissen nicht immer, welcher Teil eines Resets, eines Frameworks, einer Bibliothek wirklich für uns relevant ist. Wir wissen das alles nicht, nicht immer.

Dies bringt uns in eine interessante Lage und die, die wir auch beobachten: Performance kann eine wirklich einfache Angelegenheit sein, wenn wir vollständig durchdringen, was wir wahrhaftig und zwingend benötigen. An Inhalten und an Code. Wenn wir dies nämlich durchdringen, hören wir gleich auf, weitere Inhalte und weiteren Code zu erzeugen, einzubinden und auszuliefern. Performance hat sich noch nie darum gedreht auszulassen, was man wirklich braucht. Sondern darum, alles andere auszulassen, auszulagern, zwischenzuspeichern und zu komprimieren. Hier, ab der zweiten Regel, wird es dann komplizierter. Was manchmal etwas von der ersten Regel ablenkt. ()