BDI fordert deutschen Weltraumhafen und deutsche Mondfahrerin

Die Bundesrepublik müsse viel mehr in die Raumfahrt investieren, fordert der Industrieverband. Außerdem solle eine Deutsche zum Mond fliegen.

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BDI fordert deutschen Weltraumhafen und deutsche Mondfahrerin

Der deutsche Astronaut Alexander Gerst bei einem ISS-Außeneinsatz

(Bild: ESA/NASA)

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Anlässlich des ersten eigenen Weltraumkongresses fordert der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) deutlich mehr staatliches Geld für die Raumfahrt und einen privaten Weltraumhafen in Deutschland. Das teilte der BDI zur Vorstellung der "Berliner Weltraumerklärung" mit, die insgesamt "acht konkrete Vorschläge" für die deutsche Politik umfasst. So solle eine deutsche Astronautin an den geplanten NASA-Flügen zum Mond teilnehmen, Kleinsatelliten von Deutschland aus starten können und der Weltraumbergbau international geregelt werden. "Raumfahrt ist für Deutschland und seine Industrie im digitalen Zeitalter von zentraler Bedeutung", begründete BDI-Präsident Dieter Kempf diese "Handlungsempfehlungen".

Die Interessenvertretung der deutschen Industrie ist demnach der Überzeugung, dass sich die "Stärke des Hightech-Standorts Deutschlands" nicht in den staatlichen Investitionen in die Raumfahrt widerspiegle. Die Bundesrepublik liege hier im internationalen Vergleich nur auf Rang 8, der Anteil der Investitionen am Bruttoinlandsprodukt betrage nur 0,05 Prozent. Die Bundesrepublik müsse ihr Budget für Raumfahrt von 285 Millionen Euro auf mehr als 700 Millionen mehr als verdoppeln und auf das Niveau des französischen Budgets bringen. Das sei eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass deutsche Unternehmen an der geplanten Kommerzialisierung der Raumfahrt teilnehmen können.

Darüber hinaus fordert der BDI, dass in Deutschland die Voraussetzungen für den Bau eines privaten Raumhafens geschaffen werden. Auch eine deutsche Trägerrakete für kleine Nutzlasten solle gefördert werden, während die dank den Ariane-Raketen erreichte Eigenständigkeit gestärkt werden müsse. Die Bundesrepublik müsse außerdem auf der existierenden Kompetenz aufbauen und außerdem ein starkes Signal setzen: "Eine gemeinsame bemannte Mondmission mit einer deutschen Astronautin [..] würde die Begeisterung für Raumfahrt und MINT-Berufe stärken und neue technologische und wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnen", meint Kempf. (mho)