US-Luftwaffe besucht kaputten Satelliten im Orbit

Ein Prototyp eines Überwachungssatelliten ist verstummt. Die US-Luftwaffe will wissen, warum. Sie schickt einen anderen experimentellen Satelliten vorbei.

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Start einer Atlas-V-Rakete

Start einer Atlas-V-Rakete am 14. April 2018. An Bord war unter anderem der kleine Mycroft-Satellit, der jetzt eine besondere Aufgabe bekommt.

(Bild: United Launch Alliance)

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S5 funkt nicht mehr. Der kleine, experimentelle Weltraumüberwachungssatellit des Forschungslabors der US-Luftwaffe (AFRL) dreht seit Februar seine Runden in einem geosynchronen Orbit, doch ist im März der Funkkontakt abgerissen. Teilweise funktioniert der Kleinsatellit aber noch. S5 richtet sich weiterhin nach der Sonne aus, um seine Akkus zu laden. Ein anderer kleiner Satellit namens Mycroft wird nun einen Krankenbesuch abstatten.

Mycroft wurde im April des Vorjahres gestartet, ebenfalls um Weltraumüberwachung zu testen. Er soll Objekte in seiner Umgebung erkennen und klassifizieren, und zusätzlich neue autonome Navigations- und Kontrollsysteme ausprobieren sowie Rendezvous mit anderen Satelliten üben. Da kommt das Problem mit S5 (Small Satellite Space Surveillance System) gerade recht.

Am Sonntag hat das Luftwaffen-Forschungslabor eine Manöverreihe eingeleitet, die Mycroft in unmittelbare Nähe zu S5 bringen soll. Dort soll Mycroft zunächst die Ausrichtung des verstummten Kollegen verifizieren, und bestätigen, dass die Solarzellen komplett ausgefahren sind. Anschließend gilt es, das Äußere von S5 auf Schäden abzusuchen. Wie das Air Force Magazine berichtet, werden die Manöver mehrere Wochen in Anspruch nehmen. (ds)