Studie: Veraltete Techniken erschweren die digitale Transformation

Insbesondere der Einsatz älterer Datenbanken ist für Studienherausgeber Couchbase ein Hindernis auf dem Weg zur digitalen Transformation.

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Studie: Veraltete Techniken erschweren die digitale Transformation
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Bei der digitalen Transformation ist es offenbar entscheidend, dass die richtigen Techniken eingesetzt werden können. Viele für die Digitalisierung Verantwortliche stehen hier offenbar vor fast unüberwindbaren Aufgaben, so das Ergebnis einer Studie des Datenbankherstellers Couchbase. Dieser sieht – nicht überraschend – vor allem den Einsatz veralteter Datenbanken als Hindernis auf dem Weg zur digitalen Transformation an. Das Unternehmen ist Betreiber einer gleichnamigen NoSQL-Datenbank, die in unterschiedlichen Konfektionen vertrieben wird.

Der auch deswegen nur bedingt repräsentative Bericht basiert auf einer Online-Umfrage, die im Mai und Juni 2019 vom Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne unter 450 CIOs, CDOs und CTOs in Unternehmen mit 1000 oder mehr Mitarbeitern in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland durchgeführt wurde.

Die große Mehrheit der Befragten (83 %) steht offenbar vor großen Herausforderungen bei der Umsetzung neuer digitaler Projekte. Demnach sagen 60 Prozent, dass die Einführung der richtigen Techniken für die digitale Transformation eine fast unüberwindbare Hürde sein könne, während 78 Prozent die Ambitionen für neue IoT- oder mobile Anwendungen aufgrund der Komplexität bei der Nutzung von Daten zurückschrauben mussten. Gleichzeitig sehen die befragten Unternehmen, dass sie diese Hürden nehmen müssen: Demnach sind 88 Prozent über die Planungsphase hinaus und arbeiten an der Realisierung digital transformierter Projekte.

Doch die Verantwortlichen haben wohl nach wie vor mit veralteten Datenbanktechniken zu kämpfen. Etwa die Hälfte (51 %) sagt, dass das IT-Team aufgrund von Legacy-Systemen unnötig Zeit für die Arbeit an den Projekten brauche. Voraussetzung hierfür sei, dass 90 Prozent der Unternehmen nach wie vor auf relationale Datenbanktechniken setzen. Jedoch planen anscheinend 84 Prozent, ihre Abhängigkeit von relationalen Datenbanken zu reduzieren. Die Mehrheit (77 %) derjenigen, die sich auf ältere Datenbanken verlassen, gab an, dass diese die Fähigkeit des Unternehmens einschränken würden, digitale Transformationsprojekte durchzuführen. Zugleich kommen wohl drei Viertel langsamer voran als geplant, weil sie bei kritischen Anwendungen stark auf Legacy-Datenbanken angewiesen seien.

Die Studie zeigt, dass Unternehmen noch stark in ihren relationalen Datenbanken verhaftet sind. So gaben knapp ein Drittel der Befragten an, dass sie trotz Alternativen weiterhin die alten Systeme nutzen, weil ihre IT-Architektur um die Datenbank herum aufgebaut sei. Ein Viertel wolle ihre Mitarbeiter nicht um- oder weiterbilden, nachdem sie bereits erhebliche Investitionen getätigt haben. Für 36 Prozent wiederum ist der Aufwand offenbar zu groß, ihre relationalen Datenbanken zu ersetzen. Hinzu komme das Problem einer zunehmend größer und komplexer werdenden Datenbankarchitektur: 57 Prozent der Unternehmen hätten mehr Datenbanken im Einsatz als eigentlich notwendig, so eine weitere Beobachtung der Studie.

Der Bericht zeigt aber auch, dass Unternehmen nach neuen Wegen für die Bereitstellung von Datenbanken suchen und die Vorteile von Techniken, die eine Transformation unterstützen, nutzen wollen. Am häufigsten wird die Datenbankinfrastruktur über eine Private Cloud bereitgestellt (50 %) – dicht gefolgt von hybride Clouds (45 %), On-Premises-Installationen (38 %) und Public-Cloud-Anwendungen (30 %). 36 Prozent der Befragten in Deutschland greifen zudem auf Database-as-a-Service-Angebote zurück.

(ane)