ACE: Fast jeder dritte Fahrer setzt beim Spurwechsel keinen Blinker

Studie: Blinkmuffel haben Konjunktur

Setzen Sie beim Spurwechsel immer vorschriftsgemäß den Blinker? Und bei abknickender Vorfahrt? Ja? Dann gehören Sie nicht zu den 32 Prozent, die auf das Blinkzeichen großzügig verzichten

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Stuttgart, 14. Juli 2008 – Keine guten Noten stellt der Auto Club Europa (ACE) den Autofahrern in Deutschland aus, wenn es um das Betätigen des Blinkers geht. Laut einer Studie des Automobilclubs unterlässt es nahezu jeder dritte von ihnen, beim Fahrtrichtungswechsel den Blinker zu setzen.

Auf Blinkmuffel-Pirsch

Der ACE hat im Mai und Juni 2008 deutschlandweit an 700 Kreuzungen, Kreiseln, abknickenden Vorfahrtstraßen und Autobahnauffahrten 394.038 Kraftfahrzeuge und das Blinkverhalten der Fahrer erfasst. 32 Prozent davon begingen einen Regelverstoß durch unterlassene Betätigung des Fahrtrichtungsanzeigers. Der Automobilclub sieht darin Zeichen für einen schleichenden Sittenverfall im Straßenverkehr. Nach Angaben von ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner passieren jedes Jahr rund 67.000 Unfälle mit Personenschaden in Bereichen, in denen geblinkt werden muss. Besonders ärgerlich ist aus Sicht des ACE die mangelhafte Vorbildfunktion der Polizei: Nach der Verkehrszählung fahren Streifenwagen in puncto Blinken nur selten mit gutem Beispiel voran.

Problemfall Nummer 1: Abknickende Vorfahrt

Im Bereich abknickender Vorfahrtstraßen setzt beinahe jeder zweite Automobilist, mehr als 45 Prozent, kein Lichtzeichen. Auch Kreisverkehre gehören zu den bevorzugten Revieren von Blinkmuffeln (32 Prozent). Mehr Bereitschaft, den Finger zum Blinkhebel zu bewegen, gibt es hingegen in Kreuzungsbereichen, wo immerhin knapp 80 Prozent der Autofahrer vorschriftsmäßig ein Blinkzeichen geben. Mehr als 70 Prozent betätigen den Blinker vorschriftsmäßig auch beim Einfädeln auf die Autobahn.