Intel hebt Jahresprognose an

Nach einem starken dritten Quartal, in dem Intel besser abschnitt als von ihm selbst und von Analysten erwartet, soll das gesamte Jahr rosiger aussehen.

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Intel hebt Jahresprognose an

Intels Hauptquartier im kalifornischen Santa Clara, das  Robert N. Boyce Building.

(Bild: Intel)

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Intel hat nach einem starken dritten Quartal seine Prognose für das gesamte Jahr angehoben. Der Chipkonzern rechnet nun mit einem Umsatz von 71 Milliarden Dollar – das sind 1,5 Milliarden Dollar mehr als bisher erwartet. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel am Donnerstag zeitweise um mehr als sechs Prozent zu.

Der Umsatz blieb im vergangenen Quartal auf dem Vorjahreswert von 19,2 Milliarden Dollar, während Analysten mit rund einer Milliarde weniger gerechnet haben. Intel selbst war im Juli von 1,2 Milliarden US-Dollar weniger Umsatz ausgegangen. Der Gewinn ging laut Intel-Mitteilung um 6 Prozent auf 6 Milliarden Dollar zurück. Der Konzern stockte zugleich sein Aktienrückkaufprogramm um 20 Milliarden Dollar auf.

Der Umsatz im PC-Geschäft ging im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 9,7 Milliarden Dollar zurück. Intel verweist hier darauf, dass bedeutende PC-Hersteller die neuen 10nm-basierten Ice-Lake-Prozesoren eingeführt haben. Beim zweiten großen Standbein, Technik für Rechenzentren, legte der Umsatz dank des guten Absatzes von Xeon-Prozessoren um vier Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar zu.

Die Autosparte Mobileye, die unter anderem Technik für autonomes Fahren entwickelt, steigerte den Umsatz um 20 Prozent auf 229 Millionen Dollar. Mit dem "Internet der Dinge" setzte Intel mit einer Milliarde US-Dollar 9 Prozent mehr um als im Vergleichsquartal des Vorjahres.

[Update 25.10.2019 10:15]

Im PC-Geschäft unterschätzte Intel den Nachfrageschub vor dem Auslaufen der Unterstützung des noch oft eingesetzten Betriebssystems Windows 7. Das führte zu Engpässen bei Intel-Chips und sorgte insgesamt für den Umsatzrückgang im PC-Geschäft. "Wir haben unsere Kunden im Stich gelassen", räumte Intel-Chef Robert Swan ein. Intel arbeite hart daran, die Produktion hochzufahren - rechne für das laufende Quartal aber weiterhin mit Engpässen, sagte Swan.

Microsoft lässt Mitte Januar die Unterstützung für Windows 7 auslaufen. Deswegen steigen viele Unternehmen noch schnell auf Windows 10 um und tauschen dabei oft auch gleich die Hardware aus. Zudem trieb die Angst vor neuen US-Strafzöllen auf Waren aus China zuletzt die Nachfrage an. Nach Berechnungen der Analysefirma Canalys legte der lange schwächelnde Computer-Absatz im vergangenen Quartal um 4,7 Prozent zu.

(anw)