Studie: Entwickler wünschen sich mehr Abstraktion und weniger Komplexität
Mit zunehmender Komplexität der Unternehmens-IT nimmt der Einfluss von Entwicklern zu, so das Ergebnis der Cloud Foundry Foundation Global Perception Study.
(Bild: rawf8/Shutterstock.com)
- Alexander Neumann
Seit 2015 führt das Beratungs- und Forschungsunternehmen ClearPath Strategies die "Cloud Foundry Foundation Global Perception Study" durch. Dabei handelt es sich um Recherchen zur Cloud und zur Softwareentwicklung. In der neuen Ausgabe der jährlich herausgegebenen und von der Cloud Foundry Foundation beauftragten Studie konnten die Autoren feststellen, dass Unternehmen ihren Entwicklern immer öfter die Gestaltung der Entwicklungsstrategien übergeben.
So berichten zunehmend mehr der befragten Großunternehmen (60 %), dass sie ihre IT-Infrastruktur in einer immer komplexeren Multi-Cloud-Umgebung hosten. Offenbar die Mehrheit (59 %) stattet ihre Entwickler außerdem hinsichtlich der Tools, die den neuen Anforderungen gerecht werden sollen, mit mehr Entscheidungsbefugnissen aus. Die Verlagerung der Entscheidungsfindung führe laut der Studie zu höheren Abstraktionsebenen, die Entwicklern die Kontrolle über Tools ermöglichen würden.
Die Studie will darüber hinaus einen Indikator für die Phasen des Container-Hypecycles liefern. So sei der Einsatz von PaaS (Platform as a Service) innerhalb von sechs Monaten um sechs Prozentpunkte von 41 Prozent auf 47 Prozent gestiegen, während sich der Einsatz von Serverless Computing und Containern bei jeweils 14 Prozent und 37 Prozent eingependelt habe. Es wird außerdem konstatiert, dass sich der Einsatz von Containern stabilisiert habe, es aber auch wichtig zu beachten sei, dass Unternehmen, die Container-Techniken einsetzen, mehr Bereitstellungen zu verzeichnen hätten.
Weitere Erkenntnisse der Umfrage
Zu den weiteren Beobachtungen der Studienautoren gehört, dass Produktivität und Flexibilität die wichtigsten Treiber für Entwickler bei der Tool-Auswahl seien. Wenn diese gefragt würden, wie sie sich bei der Verwendung eines Tools oder dem Einsatz einer Technik fühlen möchten, dann entschieden sich 46 Prozent für "produktiv". Nahezu zwei Drittel gaben an, dass die Integrationsfähigkeit mit ihrer Umgebung der Prüfstein sei, der zu Verbesserungen der Technologie führe.
48 Prozent der befragten Entwickler gaben außerdem an, dass die Führungsebene von ihnen Details zu sicherheitsrelevanten Funktionen erwarte. Etwas mehr als ein Drittel sagte, dass sie Machbarkeitsnachweise erbringen und der Vorstandsetage Anwendungsfälle für neue Techniken vorstellen müssten.
Den höchsten Wert messen Entwickler (69 %) einer bewährten ausgereiften Plattform bei. 65 Prozent legen offenbar den größten Wert auf eine Plattform, die eine konsistente Erfahrung bietet. Für 59 Prozent bietet eine Plattform, die die Integration von Innovationen ermöglicht, den größten Nutzen für Teams, wenn es um die Fähigkeit geht, Softwareanwendungen zu entwickeln.
Methodologie der Studie
Die Ergebnisse der Studie resultieren aus mehr als 500 Interviews mit IT-Profis und Führungskräften in sieben Ländern (China, Deutschland, Indien, Japan, Südkorea, Großbritannien und USA). Die Daten wurden in den drei Regionen Asien, Europa und Nordamerika entsprechend der früheren Erhebungswellen anscheinend gleichmäßig gewichtet. Während die Fehlerspanne für Online-Panel-Populationen, bei denen die Beziehung zwischen Stichprobe und Universum (Grundgesamtheit) nicht bekannt ist, technisch nicht kalkuliert werden könne, liege die Fehlerspanne für vergleichbare repräsentative Stichproben bei offenbar +/- 4,8 Prozent.
Zielgruppe der Stichprobe waren vier IT-Entscheiderrollen, wobei die Gewichtung der Proportionen entsprechend der Erhebungswellen der Vergangenheit erfolgte. Bei den vier Rollen handelt es sich um: Dev/DevOps (30 %), Ops/Architekt (30 %), CIO/CIOs/Geschäftsbereiche (25 %) und IT-Manager (15 %). Rund zwei Drittel der Befragten stammten aus Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern.
Der Cloud Foundry Research Report lässt sich auf der Website der Multi-Cloud-Plattform herunterladen – gegen Angabe persönlicher Daten. (ane)