Philips Hue Play HDMI Sync Box: Passendes Licht im Heimkino

DIe Philips Hue Play HDMI Sync Box sorgt für den passenden optischen Rahmen im Heimkino. Geduld und Geld vorausgesetzt, sorgt sie für ein immersives Erlebnis.

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Philips Hue Play HDMI Sync Box: Passendes Licht im Heimkino
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Mit der Hue Play HDMI Sync Box erlaubt Philips erstmals das Nachrüsten einer Ambilight-ähnlichen Farbuntermalung beim Fernsehen. Vor dem ersten lichtimmersiven Heimkinoabend steht aber viel Detail- und Rechenarbeit an. Denn mit Auspacken und Einschalten ist es nicht getan. Wir zeigen, worauf Sie bereits vor dem Kauf sowie beim Einrichten achten müssen und welche Unterschiede es gegenüber Ambilight gibt.

Ambilight bietet Philips bereits seit 2002 in einigen seiner Fernsehmodelle an. Das System analysiert jedes Bild eines Videostroms – unabhängig davon, von welcher Quelle es stammt. Ein Algorithmus bestimmt den Farbwert in verschiedenen Zonen des Bildschirmrandbereichs und errechnet daraus die Farben, die die auf der Rückseite des Fernsehers verbauten LEDs wiedergeben. Das erweitert das Fernsehbild optisch. Je nach Modell sind die Dioden nur links und rechts oder auch am oberen Rand untergebracht. Verschiedene Bastellösungen erlauben das Nachrüsten von Ambilight-ähnlichen Systemen, unabhängig vom Hersteller des Fernsehers.

Ambilight zum Nachrüsten: Philips Hue vs. Bastellösungen
Hue Play HDMI Sync Box

Sägen, kleben, schrauben und löten: Wer sich einen Ambilight-Klon ins Wohnzimmer holen möchte, kann mal wieder richtig losbasteln.

Philips' dynamische Hintergrundbeleuchtung Ambilight ist cool und die Technik nach rund 15 Jahren am Markt ausgereift. In unserem aktuellen Ambilight-Testfernseher harmonieren DSPs und LEDs optimal miteinander und verlängern das Fernsehbild in Form von Farbverläufen flüssig und ohne nervige Latenzen selbst auf große Flächen. Hat man mal das Farbspektakel erlebt, weckt das mitunter den "Haben-Will-Reflex". Das gilt weniger für Philips' Nachrüst-Set auf Hue-Basis: Die Lampen gaben im Test die Farbverläufe des Fernsehbildes teilweise verzögert und farblich längst nicht immer korrekt wieder. Das wirft die Frage auf, ob und inwieweit die Hue-Lösung mit DIY-Ambilight-Systemen konkurrieren kann.

Im Internet kursieren zahlreiche Anleitungen, mit deren Hilfe man Ambilight an vorhandenen Fernsehern nachrüsten kann. Wir haben vor rund drei Jahren zwei Ansätze nachgebaut: Eine Billig-Variante auf Basis des Raspberry Pi und einer Lichterkette aus China (Kostenpunkt für das Projekt circa 110 Euro) und eine teurere Variante mit Intel NUC, Sedu-Box und qualitativ hochwertigen LED-Streifen für rund 500 Euro.

Bastellösungen in der Praxis

Die Ergebnisse unterscheiden sich deutlich: Die Billig-RGB-LEDs am Raspi-Projekt leuchteten recht schwach, sodass die Bereiche um den Fernseher nur dezent und nicht großflächig ausgeleuchtet wurden. Dazu streuten die Billig-RGBs stark, was sich in verlaufenen Farbfeldern bemerkbar machte. Immerhin: An der Geschwindigkeit gab es nichts auszusetzen. Selbst auf Inhalte mit schnellen Bildwechseln reagierte die Billiglösung ohne die störende Latenz der Hue-Leuchten. Für Hobbybastler mit schmalem Budget, die sich eine einfache dynamische Beleuchtung hinter dem Fernseher wünschen, könnte diese Lösung bereits ausreichen. Greift man zu besseren, aber meist teureren LEDs, verbessert sich das Ergebnis deutlich.

Das bewies unsere zweite Bastellösung mit Sedu-Box und Pix-Stripes: Diese leuchteten deutlich heller und farbintensiver als die LEDs der Lichterkette. In Sachen Brillanz und Geschwindigkeit fanden wir diese Kombination insgesamt angenehmer und hübscher als das Licht-Chi-Chi der Hue-Leuchten. Dennoch besitzt auch Philips' System seine Stärken: Es leuchtet eine deutlich größere Fläche aus als unsere beiden DIY-Projekte. Dazu kommt, dass es quellenunabhängig arbeitet. Unsere Bastellösungen funktionierten seinerzeit nur mit zugespielten Videosignalen von USB-Stick & Co. – hätte man das Farbspektakel auch für stationäres TV, Konsolen, DVD-Player et cetera nutzen wollen, wären Bastelaufwand und Kosten deutlich in die Höhe geschnellt.

Was sowohl unsere Bastellösungen als auch die vermeintlich einfachste Nachrüstvariante per Hue eint: Ohne stundenlange Bastelarbeit, Feintuning von Aufstellungsort und Software sowie starke Nerven taugen sie wenig. Aber auch nach gewissenhafter Konfiguration schafft es aus unserer Sicht keines der Nachrüstsets, die integrierten Leuchtsystemen aktueller Ambilight-TVs zu überflügeln.

Bei der Hue Play HDMI Sync Box handelt es sich um eine 18,2 cm x 9,9 cm x 2,3 cm große aktive HDMI-Bridge, die über vier HDMI-Eingänge sowie einen HDMI-Ausgang (allesamt gemäß HDMI 2.0b und CEC-kompatibel) verfügt. Sie akzeptiert sämtliche Videoformate bis hin zu UHD (4096 x 2160 Pixel) mit bis zu 60 Hz – inklusive HDR. Beim Ton zeigt sich die Box ebenfalls flexibel: Was rein kommt, kommt auch wieder raus.