iPhone 6 & Co: Apple schließt Sicherheitslücken auf alten Geräten

Mit großen iOS-Updates endete in der Vergangenheit der Support für die vorausgehenden Version, Sicherheitslücken blieben offen. Das scheint sich zu ändern.

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iPhone 6s

Das iPhone 6 dürfte noch weithin in Benutzung sein. iOS 13 läuft darauf nicht mehr.

(Bild: dpa, Andrea Warnecke)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Mit iOS 12.4.3 hat Apple bereits das zweite Sicherheitsupdate für ältere iPhones und iPads veröffentlicht, die nicht auf iOS 13 aktualisiert werden können. Die Behebung von Schwachstellen in älteren Versionen ist nach der Freigabe eines großen iOS-Updates äußerst ungewöhnlich: Seit mehr als zehn Jahren hatte Apple – mit wenigen Ausnahmen – die Update-Pflege der vorausgehenden Betriebssystemversion eingestellt, sobald der jeweilige Nachfolger verfügbar war.

Das am Montagabend parallel zu iOS 13.2 freigegebene iOS 12.4.3 "enthält wichtige Sicherheitsupdates" für iPhone 6, iPhone 5s, iPad Air, iPad mini 2 und 3 sowie den iPod touch der sechsten Generation, wie Apple mitteilte. Die Installation des Updates wird allen Nutzern empfohlen. Details zu den Sicherheitsfixes hat der iPhone-Hersteller bislang allerdings noch nicht veröffentlicht, diese Angaben stehen auch für iOS 13.2 aus. Es ist zu vermuten, dass erneut eine oder mehrere kritische Sicherheitslücken behoben wurden.

Auf der Black-Hat-Konferenz stellte eine Google-Sicherheitsforscherin gravierende Schwachstellen rund um Apples iMessage-Dienst vor.

Das vorausgehende iOS 12.4.2, das Ende September ebenfalls schon nach der Veröffentlichung von iOS 13 erschien, stopfte Apples Angaben zufolge einen Bug in "Foundation", über den ein entfernter Angreifer "einen unerwarteten Programmabbruch oder die Ausführung willkürlichen Codes verursachen" kann, wie es in der nüchternen Beschreibung des Herstellers heißt. Der Bug gehört zu einer Reihe von Schwachstellen rund um iMessage und Apples Nachrichten-App, die Google-Sicherheitsforscher aufgespürt hatten und die offenbar eine iPhone-Übernahme aus der Ferne erlauben – ohne Nutzerinteraktion.

Im Unterschied zu anderen Smartphone-Herstellern unterstützt Apple eigene Hardware mit Software-Updates sehr lange. iOS 13 läuft selbst noch auf dem vor über vier Jahren eingeführten iPhone 6s und dem fünf Jahre alten iPad Air 2.

Nach Apples jüngsten Zahlen – Stand Mitte Oktober – läuft auf gut 40 Prozent der iOS-Geräte noch iOS 12, das dürfte mehrere Hundert Millionen Geräte umfassen.

Ob der Konzern in Zukunft parallel zu iOS-13-Updates auch weiterhin Sicherheitsaktualisierungen für iOS 12 ausliefert, bleibt vorerst offen. Eine entsprechende Anfrage bei Apple blieb unbeantwortet. Bei macOS ist das längst Standard: Für Macs mit älteren Versionen des Betriebssystems liefert Apple über einen bestimmten Zeitraum Sicherheitsupdates. Es werden jeweils die zwei vorausgehenden macOS-Versionen mit Updates versorgt, auch der Browser Safari bleibt solange auf dem neuesten Stand. (lbe)