Microsoft tritt der OpenJDK-Community bei

Java spielt beim Redmonder Softwarekonzern zunehmend eine wichtigere Rolle. Deshalb überrascht der Schritt, am OpenJDK mitzuarbeiten, nicht.

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Microsoft tritt der OpenJDK-Community bei
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Von
  • Alexander Neumann

Microsoft hat Oracles Contributor Agreement zur Mitarbeit am OpenJDK unterzeichnet und offenbar prompt die Bestätigung des Java-Statthalters erhalten, in der Microsoft als neues Projektmitglied begrüßt werde. Im Rahmen des OpenJDK-Projekts werden die offizielle freie Implementierung der Java Platform, Standard Edition (Java SE) und der freien Nachfolger des Java Development Kit (JDK) entwickelt.

Bruno Borges, Cloud Advocate für Java bei Microsoft und früher auch schon mal Angestellter bei Oracle, weist in der Mailingliste des OpenJDK-Projekts darauf hin, dass Microsoft und seine Tochtergesellschaften in vielerlei Hinsicht stark von Java abhängig seien und mittlerweile den Kunden auch Java-Laufzeitumgebungen in der Azure Cloud offerieren. Microsoft erkenne außerdem den immensen Wert, den die erfolgreiche und effektive Betreuung des OpenJDK-Projekts durch Oracle für Java und das breitere Software-Ökosystem bedeute, und man freue sich darauf, ebenfalls dazu beizutragen.

Das Team werde zunächst an kleinen Bugfixes und Backports arbeiten, um zu lernen, wie innerhalb der OpenJDK-Entwicklung verfahren werde. Zum Beispiel habe man verstanden, dass es bevorzugt werde, Änderungen zuerst zu diskutieren, bevor Patches veröffentlicht würden.

Ganz neu sind derlei Erfahrungen nicht, denn Martijn Verburg, der das Java-Engineering-Team bei Microsoft leitet, sei schließlich bereits mit anderen Microsoft-Einheiten und ihren Tochtergesellschaften, die Java verwenden, sowie mit Partnern im Java-Ökosystem wie Azul Systems, Oracle, Pivotal, Red Hat, Intel und SAP im Austausch. Verburg ist CEO von jClarity, dem Mitgründer der ebenfalls freien AdoptOpenJDK-Java-Implementierung, den im August dieses Jahres von Microsoft übernommen hatte.

Es heißt außerdem, dass das gesamte Team sich fortan den vielen OpenJDK-Mailinglisten anschließen werde, um Gespräche zu führen und an der Entwicklung zu partizipieren. Gerade in jüngerer Vergangenheit sind etliche bekannte Java-Entwickler zu Microsoft gestoßen, darunter Ed Burns, Oracles langjähriger Betreiber der JavaServer Faces (JSF), und Oracles früherer Java-EE-Evangelist Reza Rahman sowie eben Borges und Verburg. (ane)