Intel Xeon: Ice-Lake SP mit bis zu 38 Kernen und PCIe 4.0

Intels kommende Serverprozessoren in 10-Nanometer-Technik Ice Lake SP könnten womöglich bis zu 38 Kerne haben und damit mehr als bislang vermutet.

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Intels Ice-Lake SP mit bis zu 38 Kernen und PCIe 4.0

Cascade-Lake-X-Prozessor von Intel.

(Bild: Christof Windeck / c't)

Lesezeit: 3 Min.
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Intel will 2020 neue Server-Prozessoren auf den Markt bringen, die in lange verspäteter 10-Nanometer-Technik hergestellt werden. Ice Lake SP, so deren Codename, soll den Rückstand auf AMD in diesem Segment wieder verkürzen. Auf einer Asus-Präsentation in Asien wurde nun ein relativ konkreter Starttermin sowie eine Kernzahl genannt, mit der Ice Lake SP antreten soll.

Ausschnitt Präsentationsfolie mit Ice Lake SP

(Bild: https://twitter.com/momomo_us/status/1188067871831707650)

Ab dem dritten Quartal 2020 soll es laut der inzwischen wieder gelöschten Präsentationsfolie soweit sein und die neuen Prozessoren mit bis zu 38 Kernen pro Fassung zu haben sein. Die TDP beträgt demnach 270 Watt. Aktuelle Xeon SP haben pro Fassung 28 Kerne und sind in alter 14-Nanometer-Technik gefertigt, sie haben eine TDP von bis zu 205 Watt.

Wie bereits bekannt, wird Intels Server-Plattform Whitley mit dem LGA4189 (Sockel P+) erstmals PCI-Express 4.0 bieten und zwar mit 64 Lanes. Das ist pro Lane eine Verdopplung der Transferrate und ein Sprung von 48 auf 64 Lanes. Bei AMDs Epyc 7xx2 gibt es PCIe 4.0 schon seit Sommer 2019 und mit 128 Lanes für die Dual-Socket-Plattformen. Die Whitley-Plattform wird mit Ice Lake SP die zweite Generation von Intels Optane Persistent Memory unterstützen. Kürzlich hatte Intel für die den Ice-Lake-Prozessoren zugrunde liegende Sunny-Cove-Architektur auch eine komplette RAM-Verschlüsselung (Total Memory Encryption, TME) in Aussicht gestellt, die vermutlich bei Servern aktiviert sein dürfte.

Kurz vor Ice Lake SP wird Intel wohl im zweiten Quartal 2020 noch Cooper Lake für die Whitley-Plattform einschieben. Der hat wie Ice Lake SP acht Kanäle DDR4-3200-RAM und 16 DIMMs pro Fassung. Er wird mit bis zu 48 Kernen beworben, wobei die möglicherweise wieder in aufgelöteter Form wie beim Xeon Platinum 9200 erreicht werden. Dort kombiniert Intel zwei 28-Kern-Chips, die Top-Version Xeon Platinum 9282 muss mit 400 Watt TDP spezifiziert werden und wird von Intel nur mit Wasserkühlung verkauft.

Intel ist bei den Serverprozessoren mit seiner Xeon-Baureihe noch uneingeschränkter Marktführer, aber AMD sägt mit der zweiten Epyc-Generation und bis zu 64 Kernen pro CPU-Fassung mit Macht an Intels Thron. Dank der hohen Kernanzahl schlagen AMDs Epyc-CPUs Intels Xeons auch in der früheren Intel-Domäne SPEC CPU2017 deutlich. (csp)