Marktforscher: Huawei-Geschäft trotzt US-Sanktionen

Unbeeindruckt von den US-Sanktionen legt Huawei bei den Verkaufszahlen für Smartphones zu und ist weltweit die Nummer 2.

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Marktforscher: Kein Absatzeinbruch für Huawei nach US-Sanktionen

Chinesicher Markt gleicht Huaweis internationale Schwäche mehr als aus.

(Bild: heise online/vbr)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Die weitreichenden US-Sanktionen gegen Huawei haben Käufer von Smartphones des chinesischen Konzerns außerhalb Chinas nach Berechnungen von Marktforschern bisher kaum abgeschreckt. Huawei
kann zwar seine bisherigen Modelle nach wie vor mit Google-Diensten verkaufen und auch mit entsprechenden Updates versorgen – Experten gingen jedoch davon aus, dass die Unsicherheit über die Zukunft und die Versorgung etwa mit Sicherheitsupdates zu Absatzeinbrüchen führen könnte.

Im zweiten Quartal setzte Huawei außerhalb Chinas 25,3 Millionen Smartphones ab, wie aus Zahlen der Marktforschungsfirma Canalys hervorgeht. Ein Jahr zuvor waren es noch knapp 27 Millionen gewesen. Insgesamt konnte Huawei dank eines Nachfrageschubs im Heimatmarkt die weltweiten Verkäufe um 29 Prozent auf 66,8 Millionen Geräte steigern. In China boomten die Verkäufe von Huawei-Smartphones und zogen Canalys zufolge um rund zwei Drittel auf 41,5 Millionen an. Andere Smartphone-Hersteller verloren in China dagegen an Boden, das betrifft sowohl einheimische wie Oppo oder Xiaomi als auch US-Konzerne wie Apple.

In der globalen Rangliste rückte Huawei näher zum Marktführer Samsung auf, der seinen Absatz laut Canalys um 11 Prozent auf knapp 79 Millionen Smartphones steigern konnte. Bei Apple als Nummer drei sanken die Verkäufe demnach um 7 Prozent auf 43,5 Millionen iPhones.

Huawei stellte im September sein neues Top-Modell Mate 30 vor, das wegen der US-Sanktionen ohne Google-Dienste wie Karten oder die App-Plattform Play Store auskommen muss. Der chinesische Konzern versucht, die Lücke mit einem eigenen App-Ökosystem zu schließen.

Branchenbeobachter sehen darin eine enorme Herausforderung - auch ein großer Player wie Microsoft war seinerzeit mit dem Versucht gescheitert, sein System Windows Phone als Plattform-Alternative zu Googles Android zu etablieren. (csp)