Red Dead Redemption 2 auf PC: Bessere Performance dank Vulkan

Massig Grafikoptionen und mehr Bilder pro Sekunde: heise online hat die PC-Fassung von Red Dead Redemption 2 ausprobiert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 209 Kommentare lesen
PC-Version von Red Dead Redemption 2: Mehr FPS dank Vulkan

Links die niedrigen, rechts die hohen Grafikvoreinstellungen von RDR2.

(Bild: heise online)

Lesezeit: 7 Min.
Inhaltsverzeichnis

Kaum ein Spiel haben sich PC-Spieler so sehr gewünscht wie Red Dead Redemption 2. Ab dem 5. November, ein Jahr nach dem Konsolen-Release, ist die PC-Fassung nun erhältlich. heise online hat die PC-Portierung des Western-Abenteuers ausprobiert und erste Benchmarks gestartet.

Der Weg zum PC-Spielspaß führt über einen Download von 109,5 GByte. Wer sich für den Vorabdownload entschieden hat, muss sich auf erneute Wartezeit einstellen – die Entschlüsselung kann abhängig von der Hardware nochmal mehrere Minuten bis hin zu einer Stunde dauern. Danach macht sich Red Dead Redemption 2 mit 112,5 GByte auf der Festplatte oder der SSD breit. Am Rockstar Games Launcher führt kein Weg vorbei: Selbst, wenn man das Spiel zum Beispiel aus dem Epic Games Store installiert, wird der Rockstar-Launcher gestartet. Eine Steam-Ausgabe folgt erst im Dezember. Den Rockstar Games Launcher – und damit RDR2 – kann man auch im Offline-Modus starten.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die Optik von RDR2 lässt sich in 40 Einstellungen individuell auf die Leistung des Systems anpassen – eine vorbildliche Menge an Optionen, die unter anderem Schatten-, Tesselierung- und Lichtqualität umfasst. Die meisten Einstellungen kann man ohne Neustart ändern, eine Ausnahme ist zum Beispiel die Texturauflösung.

Gerade die Einstellung zur Kantenglättung ist ein Vorteil der PC-Version. Konsolenspieler sind auf Temporal Anti-Aliasing (TAA) angewiesen, das das Bild sehr weich zeichnet und nicht bei jedem Spieler gut ankommt. PC-Spieler können statt TAA auch MSAA und FXAA auswählen – oder alle drei. Bei der Grafikschnittstelle hat man die Option zwischen DirectX 12 und Vulkan, was sich in unseren ersten Benchmark-Tests stark auf die Performance auswirkte.

Red Dead Redemption 2 kann man auf dem PC in bis zu 4K-Auflösung spielen, auch Ultrawide-Auflösungen werden unterstützt. Es gibt die Möglichkeit, RDR2 im Vollbild-Modus, im Fenstermodus oder im rahmenlosen Fenstermodus zu spielen. In den erweiterten Einstellungen findet sich außerdem eine Option, mit der man die Auflösung unabhängig vom Bildschirm skalieren kann.

Red Dead Redemption 2 - Die Spieloptionen der PC-Version (5 Bilder)

In den Video-Optonen von RDR2 kann man auch Ultrawide-Auflösungen einstellen. Außerdem gibt es einen rahmenlosen Fenstermodus.
(Bild: heise online)

Die PC-Fassung von Red Dead Redemption kommt mit einem Benchmark-Modus, dank dem man die eingestellten Settings einem schnellen Praxistest unterziehen kann. Der Benchmark zeigt erst einige Naturszenen mit verschiedenen Lichtbedingungen, bevor auch Städte wie Valentine und letztlich Spielszenen wie eine Verfolgungsjagd durch Saint Denis gezeigt werden. Saint Denis gilt als der anspruchsvollste Bereich in Red Dead Redemption 2, der Benchmark ist also recht aussagekräftig. Leider spuckt der Benchmark keine Graphen aus, an denen man den Framerate-Verlauf genauer nachvollziehen könnte.

Da heise online nur kurzfristig ein PC-Testmuster von Rockstar zur Verfügung gestellt wurde, waren ausführliche Benchmark-Vergleiche noch nicht möglich. Die ersten Erkenntnisse weisen allerdings auf eine ordentliche Optimierung hin. Auf dem Testsystem (Intel Core I7-4770, GTX 1080, 8 GByte RAM) lief Red Dead Redemption 2 auf mittleren Einstellungen ("ausgewogen" im Optionsmenü) bei FullHD-Auflösung im Benchmark-Lauf mit recht stabilen 60 Bildern pro Sekunde. Die mittleren Voreinstellungen scheinen in etwa der Grafikqualität zu entsprechen, die man von der Xbox One X bekommt. Ein zeitgemäßes Gaming-System sollte RDR2 also bei FullHD auf mittleren Einstellungen weitgehend mit flüssigen 60 FPS spielen können. Höhere Auflösungen verlangen aber stärkere Hardware oder Kompromisse beim Detailgrad.

Bei niedrigen Voreinstellungen leidet die sonst so tolle Grafikqualität deutlich: Texturen werden extrem matschig, Schatten und Objekte poppen aus niedriger Distanz ein. Für Spieler mit schwachen PCs ist das eine gute Nachricht, da auch sie so die Chance haben, Rockstars Western-Abenteuer zu spielen. Auf dem Testsystem wirkten sich die niedrigen Einstellungen bei DirectX 12 zwar deutlich auf die Bildrate aus. In einer Marktplatz-Szene in Saint Denis fiel die Bildrate trotzdem noch knapp unter 60 Bilder pro Sekunde.

Wer mehr Performance will, sollte statt DirectX12 lieber Vulkan auswählen: Die niedrigsten Einstellungen liefen mit Vulkan teilweise mit über 150 Frames, auch in stressigen Situationen fiel sie nie unter 70. Auf mittleren Einstellungen lief RDR2 mit Vulkan ebenfalls bis zu 10 FPS besser als mit DirectX 12.

Auf der höchsten Voreinstellung lag der Framerate-Durchschnitt mit DirectX 12 bei 50 FPS. Selbst in Saint Denis fiel das Spiel nicht unter respektable 45 Bilder pro Sekunde. Auf diesen Einstellungen sieht RDR2 in Details noch besser aus als die Konsolenversion. Rockstar will unter anderem die Renderdistanz und die Schatten verbessert haben. Wer die Grafikqualität von RDR2 maximieren will, kann sie in den erweiterten Einstellungen manuell noch etwas weiter nach oben schrauben.

An der oft kritisierten Steuerung von Red Dead Redemption 2 hat sich grundsätzlich wenig geändert. RDR2 hält auch auf dem PC an der Kontextsteuerung fest, anstatt alle Aktionen auf die Tastatur-Tasten zu legen. Anstelle des linken Triggers drückt man nun die rechte Maus-Taste, um entweder mit der Waffe zu zielen oder das Kontextmenü zu öffnen – die Unfallgefahr bleibt also hoch. Lobenswert ist, dass die restlichen Tasten sich frei belegen lassen und die Mausempfindlichkeit sich je nach Spielsituation unterschiedlich regeln lässt.

Die Bewegung der Spielfigur wird dank höheren Bildraten zwar etwas responsiver, im Vergleich zu anderen Spielen fühlt sie sich aber immer noch ein wenig schwammig an. Maus und Tastatur haben außerdem den Nachteil, dass die Möglichkeit zur präzisen Regelung der Laufgeschwindigkeit im Gegensatz zum Analog-Stick wegfällt. Wer mag, kann RDR2 aber auch auf dem Controller spielen, der Wechsel zwischen Maus/Tastatur und Gamepad funktioniert fließend. Man kann also zum Beispiel mit dem Gamepad reiten und schnell zur Maus greifen, wenn Schießereien beginnen. Die Shooter-Steuerung ist mit Maus und Tastatur wie erwartet präziser als mit dem Gamepad, das gilt insbesondere für den First-Person-Modus.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die PC-Fassung von Red Dead Redemption 2 kommt mit einigen neuen Kopfgeldmissionen, Waffen und Pferden und ist damit die kompletteste Version des Open-World-Abenteuers – dank Vulkan und der guten Performance-Skalierung braucht man zum Spielen nicht einmal einen High-End-Rechner. Die PC-Version von Red Dead Redemption 2 ist über den Rockstar Games Launcher, den Epic Games Store, Green Man Gaming und den Humble Store erhältlich.

Update vom 6.11.2019: Viele Käufer von Red Dead Redemption 2 berichten von technischen Problemen: Sie können RDR2 nicht starten. Rockstar hat mittlerweile einen Patch für den Rockstar Games Launcher veröffentlicht, der die Probleme beheben soll. Andere Lösungsansätze umfassen die Installation der neuen Grafik-Treiber und das Deaktivieren des Antiviren-Scanners.

Lesen Sie dazu:

(dahe)