Tumblr startet Gruppenchats für Nischenthemen

Der Blog-Dienst Tumblr zog schon immer Leute an, die sich für abseitige Themen begeisterten. Nun können sie sich in Gruppenchats leichter austauschen.

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Tumblr startet Gruppenchats für Nischenthemen

Tumblr: Für jede Nische gibt's den passenden Gruppenchat.

(Bild: Tumblr)

Lesezeit: 2 Min.

Bei Tumblr geht's aufwärts: Nach einem turbulenten Auf und Ab in der jüngsten Geschichte hatte der Blogging-Dienst bei WordPress ein sicheres Zuhause gefunden. Nun gibt es eine neue Gruppenchat-Funktion, die Fans von Nischenthemen besser vernetzen soll. Zu finden sind die Chats über die Suchfunktion in der Tumblr-App. Die Nutzer sollten dort ein neues Gruppen-Chat-Symbol sehen, sofern sie die neueste Version installiert haben.

Die Gruppenchats sind öffentlich einsehbar, also nicht als Ersatz für Privatnachrichten gedacht. Nur Mitglieder dürfen schreiben, alle anderen können mitlesen. Gedacht sind die Gruppenchats für Gemeinschaften, die über Nischenthemen diskutieren möchten. Die Besonderheit: Nachrichten verschwinden nach 24 Stunden automatisch. Zudem gibt es ein Limit von maximal 100 Mitgliedern pro Gruppenchat. Tumblr-Nutzer dürfen in so vielen Chats aktiv sein, wie sie wollen, aber keine eigenen Bilddateien hochladen. Eine integrierte GIF-Bibliothek sorgt für bunten Spaß.

Platz für Hass und Beleidigungen gibt es keinen: "Gruppenchats müssen ein freundlicher und einladender Ort für alle sein", fordert Tumblr. Produktmanager Scott Oltrogge betont, dass die Sicherheit der Nutzer oberste Priorität habe. Der jeweiligen Gruppenadmin ist für seinen Chat verantwortlich: "Du allein kannst neue Mitglieder einladen und Anfragen annehmen oder ablehnen." Admins dürfen Mitglieder rausschmeißen und Nachrichten entfernen, die ihnen unpassend erscheinen. Alle anderen Mitglieder können Verstöße gegen die Gemeinschaftsregeln melden, damit sich das Tumblr-Team der Sache annimmt.

Tumblr war mal eine coole Plattform, die 2013 von Yahoo für viel Geld gekauft wurde. Der alternde Web-Pionier wollte dadurch wieder hipper werden. Doch geklappt hat das nicht. Dann wurde Tumblr auch noch prüde und sperrte Ende 2018 alle pornografischen Inhalte – ein Schock für die Nutzer, schließlich war die Plattform lange Zeit für ihren laxen Umgang mit Pornobildern bekannt. Im Sommer dieses Jahres wollte Verizon das Problemkind schließlich loswerden und fand mit der WordPress-Mutter Automattic eine Käuferin. Die Kaufsumme ist nicht bekannt, sie soll aber weit, weit unter dem Milliardenbetrag liegen, den einst Yahoo für Tumblr gezahlt hatte. (dbe)