VR-Plattform: Google Cardboard wird Open Source
Google wird seine VR-Plattform Cardboard nicht mehr weiterentwickeln. Der Quellcode wird stattdessen auf Github veröffentlicht.
Die VR-Plattform Google Cardboard ist Open Source: Google hat die Software auf Github veröffentlicht. Selbst weiterentwickeln will Google seine fünf Jahre alte VR-Plattform, um die es zuletzt schon sehr ruhig geworden war, nicht mehr. Google begründet den Schritt mit sinkenden Nutzerzahlen.
Cardboard ist die Plattform, mit der Googles Papp-VR-Brillen laufen. Baupläne für Headsets, die Cardboard nutzen können, hat Google bereits veröffentlicht. Mit den Open-Source-Libraries sollen Entwickler Anwendungen für iOS und Android entwickeln können.
VR für 20 Euro
Die Cardboard-Headsets funktionierten nur mit Handy: Das Mobiltelefon wird vor zwei Linsen platziert und gibt die VR-Inhalte wieder. So konnten viele Nutzer auf günstigem Weg erste VR-Erfahrungen machen – die Pappbrillen kosteten etwa 20 Euro. Die Qualität der VR-Erlebnisse mit Google Cardboard war allerdings nie sonderlich hoch. In den vergangenen Jahren sind hochwertigere VR-Brillen allgemein günstiger geworden.
Mit dem Pixel 4 hat Google außerdem den Support für die VR-Brille Daydream View eingestellt und das Zertifizierungsprogramm für andere Hersteller eingestellt. Die Daydream View, die ebenfalls ein kompatibles Handy zur Anzeige von VR-Inhalten benötigt, wird nun nicht mehr verkauft.
Google begründete die Entscheidung gegenüber dem US-Technikmagazin Venture Beat damals mit den Einschränkungen von Smartphone-VR: Man könne die Nutzer nur schwer dazu überzeugen, ihr Smartphone in ein Headset zu stecken. Die VR-Brillen seien außerdem weniger häufig genutzt worden, als man es sich ursprünglich erhofft hatte. In Zukunft will Google sich demnach vorrangig auf AR-Anwendungen wie Google Lens und die AR-Integration von Google Maps kümmern. (dahe)