Themenmolekül: Staub, Sterne, Strahlung

Glasers gesammelte Linkwolke aus der Welt der Wissenschaft und Technologie. Diesmal unter anderem mit armenischen Gesichtsmasken, Fußerkennungsgedichten und einer kauernden Kometenkamera.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter Glaser

Auf meinen Expeditionen durch das Netz finde ich immer wieder bemerkenswerte Informations-Atome, die sich im Lauf der Zeit zu Themenmolekülen verbinden. Gelegentlich möchte ich an dieser Stelle solche Link-Gravitationswolken aus der Welt der fröhlichen Wissenschaft und Technologie vorlegen.

Die lebendigen Maschinen von Boris Artzybasheff.

Literaturbegeisterte und Wissenschaftsliebhaber werden Poetry in Science gleichermaßen ansprechend finden. Es handelt sich dabei um eine im Mai 2019 ins Leben gerufene Zusammenarbeit zwischen dem Magazin Nautilus und der Bildungsinitiative Poetry in America, die darauf abzielt, "die reiche gemeinsame Geschichte von Poesie und Wissenschaft zu beleuchten, um … neue Wege zu öffnen, auf denen man wissenschaftliche Themen kennenlernen und genießen kann". Dazu werden Videogespräche mit Wissenschaftlern, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Dichtern geführt, in einem Beitrag vom Juli 2019 beispielsweise mit dem Ornithologen Scott Edwards, um mit ihm über Emily Dickinsons Vogelgedicht "You'll know her by her foot" zu sprechen. Dazu gibt es noch eine Reihe von Essays über Schnittstellen zwischen Poesie und Wissenschaft.

Das ist deine Zukunft (jedenfalls stellte man sie sich in den Fünfzigerjahren so vor): Ein Haus mit Schiebedach und Landeplatz für den persönlichen Helikopter, gläserne Wände, überdimensionale Früchte, Bildtelefon, Ultraschall-Waschmaschine und weitere technisch-wissenschaftliche Segnungen.

Um ein besseres Verständnis für Themen wie Gentests, DNA-Barcodes und Gene Drive zu vermitteln, liefert DNAdots nach eigener Auskunft "mundgerechte, einfache Erklärungen moderner Gentechnologien". Erstellt wird die Klarifizierung von den Leuten bei miniPCR bio, einem Anbieter hochwertiger wissenschaftlicher Lehrmittel, und sie kommt in vier Kategorien: Sequenzierung, Genexpression und Physiologie, Genombearbeitung und Synthetische Biologie. Jeder dieser "DNAdots" enthält eine kurze, allgemeinverständliche Erläuterung zu der jeweiligen Technologie und ihrer praktischen Bedeutung. Wer sich vertiefter informieren will, der findet im Weiteren handverlesene Links zu verwandten, gleichfalls für ein Nichtfachpublikum geschriebenen Artikeln. Seinen Kenntnisstand (und seine Fähigkeit zu kritischem Denken) kann man mit Quizfragen überprüfen.

Staub, Sterne und kosmische Strahlung umschwirren den Kometen Tschurjumow-Gerassimenko, wie diese Aufnahmen des Landers Philae zeigen.

Sollte sich jemand für Ethnobotanik und Knowhow über wildwachsende Lebensmittel interessieren, ist er hier genau richtig: Das 1000 Leaf Project ist ein Citizen-Science-Unterfangen mit Sitz in Armenien. Es hat sich zum Ziel gesetzt, die essbaren Wildpflanzen und Pilze zu katalogisieren, die Armenier im Lauf der Geschichte genutzt haben und auch heute noch verwenden. Dazu gibt es eine Pflanzen- und Pilzdatenbank, Rezepte, Infos über nachhaltiges Ernten und einige weitere Ressourcen. Falls der geneigte Leser gerade in Armenien sein sollte, kann er auch eigene Beiträge hochladen. Andernfalls lassen sich etwa Rezepte wie Brennnesselmilchsuppe, Johannisbeermarmelade oder eine Granatapfel-Gesichtsmaske überall auf der Welt ausprobieren. Das Projekt ist eine gemeinsame Anstrengung des Armenian Environmental Network, des nordamerikanischen Earth Island Institute und des Acopian Center for the Environment der American University of Armenia.

Eine 10MB-Festplatte aus den Sechzigerjahren.

(bsc)