Kamerapanne in iPhone-App: Facebook will keine Aufnahmen erfasst haben

Es gebe "keine Anhaltspunkte", dass die iPhone-App Fotos oder Videos ungewollt an Facebook übertragen hat, betonte ein Manager.

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iPhone-Kamera

(Bild: Sitthiporn Kongtee/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Facebook hat ein Update der iPhone-App veröffentlicht, das die unfreiwillige Aktivierung der Kamera verhindern soll. Die neue Version 247.0 lässt sich über den App Store beziehen. Nutzer hatten zum Wochenanfang bemerkt, dass eine Liveansicht der durch die iPhone-Kamera erfassten Umgebung in bestimmten Situationen im Hintergrund auftaucht, wenn man durch Postings scrollt – meist beim Schließen eines Bildes durch eine Wischgeste.

Es handele sich dabei um einen Fehler, der sich durch die Beseitigung eines anderen Bugs in Version 246.0 der Facebook-App für iOS neu eingeschlichen habe, betonte Facebook-Manager Guy Rosen auf Twitter. Man habe "keine Anhaltspunkte", dass Fotos oder Videos dadurch von der App gespeichert oder zu Facebook hochgeladen wurden. Nach einer internen Analyse sei durch den Fehler nur die Kamera-Vorschau so lange aktiviert worden, bis man in der App etwas anderes angetippt hat – eine Aufzeichnung sei aber nicht erfolgt, so Rosen.

Das Erscheinen des Live-Kamerabildes setzte voraus, dass Nutzer der Facebook-App zuvor den Zugriff auf die Kamera bewilligt hatten, um etwa ein Foto-Posting zu machen, einen Live-Stream zu starten oder Aufnahmen zu ihren Stories hinzuzufügen. Dies lässt sich nachträglich in den iOS-Systemeinstellungen für Facebook auch wieder deaktivieren.

Räumt man einer iPhone-App den Kamera-Zugriff ein, kann diese zu jeder Zeit die Kameras des Smartphones – sowohl Frontkamera als auch die rückseitige Kamera – nach Belieben aktivieren, solange die App im Vordergrund ist. Einen Hinweis auf die Kameraaktivierung erhält der Nutzer am iPhone nicht, wenn die App dies in der Bedienoberfläche nicht selbst anzeigt. Macs signalisieren den Zugriff auf die integrierte Kamera durch eine Signallampe.

Mobile Macs mit Sicherheitschip T2 kappen im zugeklappten Zustand zusätzlich die Verbindung zum Mikrofon "auf Hardware-Ebene", um zu verhindern, dass ein Gerät als Wanze eingesetzt wird. Auf dem iPhone fehlt ein entsprechender Schutz: In den letzten Monaten wurden Schwachstellen in Apples Kommunikationsdiensten FaceTime und Walkie-Talkie bekannt, durch die ein Angreifer das iPhone für kurze Zeit zur Wanze machen konnte.

(lbe)