Container: Docker verkauft Enterprise-Geschäft und bekommt neuen CEO

Der Cloud-Dienstleister Mirantis übernimmt ab sofort Dockers Enterprise-Angebot. Docker Inc. will sich wieder mehr auf den Hub und Docker Desktop fokussieren.

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Docker verkauft Enterprise-Geschäft und bekommt neuen CEO

(Bild: stock.xchng)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Merlin Schumacher

Docker Enterprise, die Trusted Registry und der Dienst Universal Control Plane gehören in Zukunft dem Kubernetes-Spezialisten Mirantis. Dazu kommen noch die 750 bisherigen Enterprise-Kunden von Docker Inc., Partner-Programme und strategische Technologie-Allianzen. Wie viel Mirantis dafür an Docker gezahlt hat, ist nicht bekannt. Für die Kunden von Mirantis soll es keine spürbaren Unterbrechungen geben, erklärte Mirantis CEO Adrian Ionel gegenüber Techcrunch. Mit dem Verkauf wechseln 300 Docker-Angestellte zu Mirantis.

Mit dem Geschäft stirbt wohl auch Dockers Container-Orchestrierungslösung Swarm. In Zukunft setzt man auf Kubernetes, dem Hauptgeschäftsfeld von Mirantis. Die beiden Unternehmen wollen weiterhin gemeinsam an den Open-Source-Bestandteilen von Docker arbeiten und die Plattform verbessern. Das von Google vorangetriebene Kubernetes hatte sich auf dem Markt der Container-Orchestratoren einen großen Anteil erarbeitet. Swarm war immer mehr ins Hintertreffen geraten. Mirantis will für Swarm aber noch zwei Jahre Support leisten.

Docker Inc. will sich wieder auf die Pflege von Werkzeugen für Entwickler konzentrieren und Docker Desktop und den Docker Hub voranbringen.

Im Zuge des Verkaufs hat Docker auch seinen CEO gewechselt. Der bisherige Chief Product Officer Scott Johnston übernimmt den Posten von Rob Bearden. Der war erst seit Mai CEO und hat es offensichtlich nicht geschafft, das strauchelnde Unternehmen wieder in Form zu bringen.

Docker hat es trotz des Erfolgs seiner Plattform nicht geschafft, ein profitables Geschäftsmodell auf die Beine zu stellen. Im Oktober 2019 wurde bekannt, dass Docker finanzielle Probleme hat. Ein erneutes Investment in Höhe von 35 Millionen US-Dollar durch die Investoren Benchmark Capital und Insight Partners, sollen dem Unternehmen erstmal wieder etwas Luft verschaffen. Insgesamt hat Docker nun über 300 Millionen US-Dollar Kapital eingesammelt. (mls)