Mercedes zeigt ersten Omnibus mit Notbrems-Assistent

Der "Active Brake Assist" leitet bei akuter Unfallgefahr nach abgestuften Warnhinweisen an den Fahrer automatisch eine Vollbremsung ein, wenn dieser nicht selbst reagiert

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  • rhi
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Stuttgart, 4. August 2008 – Weltpremiere für Omnibusse: Die neue Generation des Travego ist laut Hersteller Mercedes-Benz der erste Reisebus, in dem ein Notbrems-Assistenzsystem eingesetzt wird. Der für Mercedes-Lkw schon verfügbare Active Brake Assist leitet bei akuter Gefahr eines Auffahrunfalls nach abgestuften Warnhinweisen automatisch eine Vollbremsung ein, wenn der Fahrer nicht selbst reagiert.

Das System basiert auf dem Abstandsregeltempomaten. Er nutzt dessen Radarsensor, der mit seinen drei "Radarkeulen" den Bereich vor dem Omnibus überwacht. Diese Sensoren erkennen in einem keulenförmigen Bereich andere Fahrzeuge, die sich innerhalb eines Bereiches von sieben bis 150 Meter vor dem Bus oder Lkw befinden. Fortlaufend werden der Abstand und die Relativ-Geschwindigkeit zum vorausfahrenden Fahrzeug erfasst und ausgewertet. Ist bei unveränderter Verkehrssituation ein Unfall unvermeidlich, wird der Fahrer zunächst optisch durch ein rot aufleuchtendes Dreieck und auch akustisch gewarnt. Bei Verschärfung der Kollisionsgefahr kommt eine Teilbremsung mit einer Bremsleistung von 30 Prozent hinzu. Wenn der Fahrer auch dann nicht aktiv abbremst, wird eine Vollbremsung eingeleitet.

Mercedes zeigt ersten Omnibus mit Notbrems-Assistent (15 Bilder)

An Bord des neuen Mercedes-Busses Travego kommt der Notbrems-Assistent "Active Brake Assist" zum Einsatz.

Im Active Brake Assist sehen die Stuttgarter den "vorläufigen Höhepunkt" in der Entwicklung aktiver Assistenzsysteme für Nutzfahrzeuge, der im Verein mit den schon erhältlichen Hilfsmitteln elektronische Fahrwerkstabilisierung ESP, Spurassistent, Dauerbremslimiter, Bremsassistent und Abstandsregeltempomat zur Unfallvermeidung beitragen soll. Zwar ist die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland seit Jahren rückläufig, doch bergen neben Kollisionen mit Bäumen vor allem Unfälle, an deren Nutzfahrzeuge beteiligt sind, große Risiken für Pkw-Insassen, egal, ob diese in einem Kleinwagen oder in einer Oberklasse-Pkw unterwegs sind.

Laut einer von Mercedes-Benz in den Jahren 2005 und 2006 – und damit vor dem Serieneinsatz des Notbrems-Assistenten – durchgeführten Studie halbierte sich bei Lkw mit dem damals erhältlichen Sicherheitspaket die Anzahl der Unfälle im Vergleich zu ihren konventionellen Pendants. Kam es trotz Sicherheitssystem an Bord zu einem Unfall. lagen die Schadenssummen um 90 Prozent niedriger. Dies überzeugt auch die Assekuranzen: Je mehr der neuen Assistenten ein Nutzfahrzeug an Bord hat, desto größer ist der Rabatt, den manche Versicherer einräumen.