Facebook-Entwickler setzen auf Visual Studio Code und beteiligen sich am Projekt

Das Entwicklerteam beim sozialen Netz will die Erweiterungen für Remote Development ausbauen und bringt dafür die Erfahrungen aus dem Nuclide-Projekt mit.

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Facebook-Entwickler setzen auf Visual Studio Code und beteiligen sich am Projekt
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Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Künftig möchte Facebook Microsofts Visual Studio Code als Standardentwicklungsumgebung nutzen. Der quelloffene Sourcecode-Editor löst unter anderem die Kombination aus GitHubs Atom mit der von Facebook entwickelten Erweiterung Nuclide ab. Im Zuge des Umstiegs hat das soziale Netz angekündigt, sich an der Weiterentwicklung der Remote Extension für Visual Studio Code zu beteiligen.

Nuclide ist eine Erweiterung für Atom, die auf das Schreiben von Code in React Native, Hack und Flow ausgelegt ist. Facebook hat das Open-Source-Projekt bereits 2018 eingestellt, aber der Sourcecode steht Interessierten weiterhin im Facebook-Archiv auf GitHub zur Verfügung. Die Nuclide-Site mit der Dokumentation ist ebenfalls derzeit noch online – mit einem Hinweis auf die Einstellung des Projekts. Intern haben die Entwickler Nuclide weiterentwickelt und für das Zusammenspiel mit Visual Studio Code angepasst.

Inzwischen nutzt wohl der Großteil der Facebook-Entwickler Microsofts Open-Source-Editor und laut einem Blogbeitrag sieht Facebook ihn als Entwicklungstool, auf das es für die Zukunft setzen kann. Feste Richtlinien für eine Entwicklungsumgebung existieren beim sozialen Netz wohl nicht, sodass neben der Kombination aus Atom und Nuclide unter anderem auch Vim und Emacs zum Einsatz kommen.

Die breitere Unterstützung für Visual Studio Code begründet Facebook vor allem mit der plattformübergreifenden Ausrichtung: Der Editor läuft auf macOS, Windows und Linux mit jeweils denselben Funktionen. Außerdem bietet der Sourcecode-Editor eine einheitliche API zum Erstellen von Erweiterungen.

Für Facebook spielt vor allem das Remote Development eine wichtige Rolle: Entwickler greifen vom Editor auf ihren Laptops auf die Umgebungen im Rechenzentrum des sozialen Netzes zu. Im Mai hatte Microsoft mit den Remote Extensions eine Erweiterung für ebendiese Bedürfnisse herausgegeben. Sie erlaubt die ferngesteuerte Entwicklung wahlweise über das Windows Subsystem for Linux (WSL), innerhalb eines Docker-Containers oder via SSH.

Mit den Remote Extensions können Visual-Studio-Code aus dem Editor auf entfernte Systeme zugreifen.

(Bild: Microsoft)

Die Erweiterung erfüllt von den Grundlagen die Voraussetzungen der Facebook-Entwickler. Daher wollen diese die Remote Extension nicht nur nutzen, sondern sich auch an der Weiterentwicklung beteiligen. Konkret wollen sie vor allem den Einsatz von Visual Studio Code mit der Remote Extension auf hohe Skalierbarkeit verbessern.

Auch wenn der Blogbeitrag die Vorteile von Visual Studio Code herausstellt, ist der Umstieg auf den Sourcecode-Editor als Entwicklungswerkzeug der Wahl innerhalb von Facebook noch im Gange. Daher möchte das Team beim Weiterentwickeln der Erweiterungen für Visual Studio Code helfen und gleichzeitig die Anbindung der von Facebook genutzten Werkzeuge an den Editor verbessern. (rme)