Mozilla macht Verluste

Die Mozilla Stiftung hat 2018 mehr Geld ausgegeben als eingenommen. Das geht aus dem Jahresbericht des Unternehmens hervor.

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Mozilla veröffentlicht Jahresbericht: Firefox macht Verluste

(Bild: Sundry Photography/Shutterstock.com)

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Mozillas Jahresbericht beginnt mit einem Pamphlet über die Sorgen und Risiken des Internets im Zeitalter der Daten. Das Unternehmen setze sich für Privatsphäre und Datenschutz ein und wolle seiner Verantwortung gerecht werden. Das lenkt fast von den Zahlen ab, die für Mozilla wenig erfreulich sein dürften.

Die Mozilla-Stiftung hat 2018 einen Umsatz von etwa 450 Millionen US-Dollar gemacht. Das Geld kommt von Geschäften mit Partnern, Lizenzen, Spenden, Zinsen und Werbeerlöse hinein. Im Jahr zuvor waren es noch 562 Millionen US-Dollar. Den Verlust erklärt Mozilla in dem Jahresbericht mit Veränderungen im Deal mit Google und anderen Suchmaschinen, die in Firefox voreingestellt sind. Dieser Deal ist von 539 Millionen auf 430 Millionen US-Dollar geschrumpft.

Mozillas Ausgaben haben sich 2018 um 30 Millionen im Vergleich zum Vorjahr auf 451 Millionen US-Dollar erhöht – das bedeutet, die Stiftung hat insgesamt mehr ausgegeben als eingenommen. Mit 278 Millionen Dollar floss das meiste Geld in die Software-Entwicklung. Das Unternehmen sei trotzdem weiterhin finanziell stark aufgestellt, um Innovation und Initiativen voranzutreiben, heißt es in einem Blogpost.

Derzeit seien etwa die eigentlich kostenpflichtigen Dienste wie der Passwortmanager Lockwise und Monitor, mit dem sich Tracker kontrollieren lassen, gratis. Nur das angebotene Virtual Private Network koste Geld. Dafür hat Mozilla Firefox Lite 2.0 nach Asien gebracht und kann dort künftig von einem neuen Markt profitieren. Wie viele Nutzer Firefox derzeit hat ist anders als im Vorjahr nicht in dem Bericht aufgeführt.

Bis 2019 hat das Unternehmen gegen die Urheberrechtsreform in der EU gekämpft. "Wir hatten gehofft, die europäischen Gesetzgeber würden ein Urheberrecht schaffen, das den Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts entspricht." Das sei nicht geschehen. Der Kampf für den neuen Standard DNS-over-HTTPS (DoH) im Firefox trägt sich weiter fort. (emw)