Preisvergleichs-Dienste werfen Google weiter Wettbewerbsverstöße vor

Trotz Nachbesserungen spiele Google immer noch unfair, bemängeln Preisvergleichs-Dienste und beschweren sich bei der EU-Kommission.

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(Bild: dpa, Laurin Schmid)

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Von
  • dpa

Mehr als zwei Jahre nach Googles Neuordnung der Shopping-Suche werfen Dutzende Preisvergleichs-Dienste dem Internet-Konzern weiterhin unfairen Wettbewerb vor. "Nach wie vor verschafft Google seinem eigenen Shopping-Service wettbewerbswidrige Vorteile", hieß es in einer Beschwerde von 41 Anbietern bei der EU-Kommission. Google platziere seinen Vergleichsdienst "ganz oben in den Suchergebnissen und stuft somit die Angebote der Konkurrenz herab".

Google entgegnete am Donnerstag, der Konzern sehe positive Ergebnisse der nach einem EU-Wettbewerbsverfahren umgesetzten Änderungen: 600 Preisvergleichsdienste nähmen an dem aktuellen Verfahren teil. Über diese Anbieter platzierten 28 000 Händler ihre Anzeigen.

Die EU-Kommission war zu dem Schluss gekommen, dass der Internet-Konzern in der Shopping-Suche seine Marktposition missbraucht und eigene Angebote zum Nachteil von Konkurrenten bevorteilt hatte. Deswegen wurde 2017 eine Strafe von gut 2,4 Milliarden Euro verhängt.

Google nahm in mehreren Schritten Änderungen am Verfahren zur Platzierung der Angebote von Produktportalen vor. Zuletzt ging es unter anderem darum, dass Nutzer auch entscheiden können, sich bei Suchanfragen Links zu Preissuchmaschinen statt direkt zu Anbietern der Waren anzeigen zu lassen. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager zählte das im März in einer Reihe "positiver Entwicklungen" auf, betonte aber zugleich, dass die Kommission weiter den Markt beobachten werde.

Die Unzufriedenheit von Konkurrenten mit der Lösung ist nicht neu: Bereits im Frühjahr warf das Preisvergleichsportal Idealo Google in einer Klage unfairen Wettbewerb vor und verlangte eine halbe Milliarde Euro Schadenersatz.

Hinweis in eigener Sache: Die Heise Medien GmbH hält 90 Prozent der Anteile an der Internet Services AG, die hinter Preisvergleichseiten wie Geizhals.de und Geizhals.at sowie dem heise Preisvergleich steht und eines der 41 beschwerdeführenden Unternehmen ist. Sämtliche Informationen auf diesen Vergleichsseiten sind komplett unabhängig von den redaktionellen Inhalten auf heise online. (axk)