Apple-Maps-Streit um die Krim: Litauen stellt sich hinter Ukraine

Apples Kartendienst zeigt die Schwarzmeer-Halbinsel innerhalb Russlands nun als russisch an. Apple müsse das zurücknehmen, fordert die litauische Regierung.

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Apple zeigt Krim als russisches Staatsgebiet

Die Krim auf Apple Maps – hier in der deutschen Fassung, in der sie nicht als russisches Gebiet deklariert ist.

(Bild: dpa, Ulf Mauder/dpa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der Streit um Apple Maps und die Frage, ob darin die Krim auf Druck der russischen Regierung als Teil von Russland bezeichnet werden darf, zieht internationale Kreise. Nach Protesten aus der direkt betroffenen Ukraine hat sich nun die litauische Regierung zu Wort gemeldet.

Litauen unterstütze die Ukraine im Streit mit dem US-Technologiekonzern Apple um die Zuordnung der Krim zu Russland, hieß es am Donnerstag aus Vilnius. "Wir fordern Apple auf, diesen unwissenden Standpunkt zurückzunehmen, da sich der Status quo auf der Krim nicht geändert hat", schrieb Außenminister Linas Linkevicius beim Kurznachrichtendienst Twitter. Die Region sei "immer noch besetzt von #Russland, es ist das Land der #Ukraine, es sterben immer noch Menschen in diesem Krieg".

Apple markiert die Schwarzmeer-Halbinsel auf Druck der Staatsduma in Moskau seit dieser Woche offiziell als russisches Staatsgebiet, wie User bemerkten und von russischen Politikern bestätigt wurde – zumindest für Nutzer mit dem Standort Russland. Kiew hatte mit Verärgerung auf diesen Schritt reagiert. Außerhalb Russlands sehen Nutzer die Krim weiterhin als "Autonome Republik" – aber ohne den Zusatz Ukraine.

Russland hatte die völkerrechtlich zur Ukraine gehörende Krim 2014 gegen internationalen Protest annektiert – und danach von Internet-Konzernen unter Androhung hoher Strafen immer wieder gefordert, die Kartenbezeichnungen zu ändern.

Google, dessen Kartendienst Google Maps der beliebteste Dienst in Europa und Nordamerika sein dürfte, hatte diese Forderungen bislang nicht umgesetzt. Apple betont stets, der Konzern müsse sich an lokale Gesetze halten. So blockt das Unternehmen die Staatsflagge Taiwans in China und Hongkong in seiner iOS-13-Emoji-Liste.

(bsc)