Sexismus bei Riot Games: Mitarbeiterinnen sollen 10 Millionen US-Dollar bekommen

Eine Sammelklage gegen Riot Games soll außergerichtlich geeinigt werden: Der LoL-Entwickler soll seinen Mitarbeiterinnen 10 Millionen US-Dollar zahlen.

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Riot Games: Mitarbeiterinnen bekommen nach Sexismus-Vorwürfen 10 Millionen Dollar

(Bild: Riot Games)

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Eine Sammelklage wegen Diskriminierung von Mitarbeiterinnen beim Entwicklerstudio Riot Games soll außergerichtlich beigelegt werden. Riot Games soll seinen Mitarbeiterinnen dem Entwurf zufolge insgesamt 10 Millionen US-Dollar auszahlen. Beide Parteien haben diesem Vorgehen bereits zugestimmt, es muss allerdings noch gerichtlich abgesegnet werden.

Der Entwurf sieht laut Los Angeles Times Zahlungen an alle Personen vor, die in der Zeit seit 2014 bei Riot Games gearbeitet haben und sich als weiblich identifizieren – auch frühere Mitarbeiterinnen sind also Teil des Abkommens. Laut LA Times handelt es sich um insgesamt etwa 1000 Personen. Die Höhe der jeweiligen Auszahlung hängt demnach unter anderem von der Dauer des Arbeitsverhältnisses ab.

Zu den Vorwürfen der Sammelklage gehören ungefragt verschickte Penisbilder und Griffe in den Schritt. Außerdem seien Mitarbeiterinnen schlechter bezahlt worden und Beförderungen blockiert worden. Die Mitarbeiterinnen beim "League of Legends"-Entwickler Riot Games seien systematisch unterdrückt und gedemütigt worden, schrieb das US-Spieleblog Kotaku in einem Report aus dem vergangenen Jahr. Mehrere Mitarbeiterinnen hatten sich im Anschluss an die Veröffentlichung zur Klage gegen ihren Arbeitgeber entschieden.

Unabhängig von der Sammelklage strebten zwei Riot-Mitarbeiterinnen separate Gerichtsverfahren an, die Riot allerdings mit Verweis auf eine Schlichtungsklausel blockieren wollte. Aufgrund der Vertragsklausel in ihren Verträgen müssten die Beschwerden außergerichtlich geschlichtet werden, begründete Riot das Vorgehen. Im Frühjahr hatten 150 Riot-Games-Angestellte gegen diese Zwangsschlichtungsklausel vor der Unternehmenszentrale in Los Angeles demonstriert. Laut dem US-Spielemagazin Kotaku handelte es sich um den ersten Streik bei einem größeren Spiele-Entwickler. Riot Games hat in der Zwischenzeit Initiativen begonnen, die für eine offenere Unternehmenskultur sorgen sollen.

Riot Games ist das Entwicklerstudio hinter dem Online-Spiel League of Legends, das meistgespielte PC-Spiel der Welt. Seit 2015 gehört Riot Games vollständig zum chinesischen Publisher Tencent. (dahe)