Trotz Austauschprogramm für MacBook-Tastatur: Apple wird Sammelklage nicht los

Ein US-Richter hat Apples Antrag abgelehnt, die Klage abzuweisen. Kunden werfen dem Hersteller vor, MacBook-Tastaturdefekte nicht richtig zu beheben.

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MacBook Air und MacBook Pro

Die dünne Butterfly-Tastatur ist in allen Apple-Notebooks zu finden – mit Ausnahme des neuen 16" MacBook Pro.

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Apples Austauschprogramm für defekte MacBook-Tastaturen macht eine Sammelklage von Kunden nicht hinfällig. Ein Richter hat Apples Antrag, die Klage abzuweisen, am Montag abgelehnt.

Die Kläger hätten hinreichend darlegen können, dass ihre MacBooks für "normale Zwecke untauglich sind, für die Laptop-Computer eingesetzt werden", heißt es in der Begründung des Gerichts. Apple hatte argumentiert, mit dem mehrjährigen Austauschprogramm alle gesetzlichen Verpflichtungen zu erfüllen – die Klage sei hinfällig. Dem wollte sich das Gericht nicht anschließen (United States District Court, Northern District of California, San Jose Division; AZ: 5:18-cv-02813).

Wenn Apple die Tastatur betroffener Geräte tauscht, wird diese lediglich durch ein "weiteres defektes Keyboard" ersetzt, schreiben die Kläger, der dem Problem zugrundeliegende Design-Fehler werde durch das Reparaturprogramm des Herstellers also nicht gelöst.

Die zwei Kläger waren Mitte 2018 gegen Apple vor Gericht gezogen, nachdem sie erhebliche Probleme mit ihren Tastaturen hatten. Apples Patentanträge und interne Testläufe hätten schon vor der Einführung der dünnen Butterfly-Tastatur im Jahr 2015 gezeigt, dass der Konzern das Problem kenne, wie es in der Klage heißt, in der weitere Details zu diesem Vorwurf derzeit für die Öffentlichkeit geschwärzt sind.

Seit Jahren beklagen Kunden die Unzuverlässigkeit der 2015 von Apple eingeführten Butterfly-Tastatur, schon kleinste Verschmutzungen können Tasten lahmlegen. Es kommt zu fehlenden Zeichen beim Tippen oder teils auch Doppeleingaben.

Apple musste mehrfach nachbessern und hat neue Modellgenerationen jeweils mit in das Reparaturprogramm aufgenommen – bis hin zu MacBook Air und MacBook Pro 2019. Erst mit dem gerade vorgestellten 16" MacBook Pro ist der Konzern zu der bewährten Scherenmechanik zurückgekehrt. Wann die neue Tastatur in weitere Modelle Einzug hält, bleibt allerdings unklar.

(lbe)