Start-up will Solarthermie-Anlagen für industrielle Prozesse entwickeln

Für die Produktion von Stahl oder Zement werden extrem hohe Temperaturen gebraucht. Womöglich lassen sie sich mit konzentriertem Sonnenlicht erreichen.

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Start-up will Solarthermie-Anlagen für industrielle Prozesse entwickeln

(Bild: Courtesy of Heliogen)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Trotz großer Hoffnungen kommt das Feld der Solarthermie, also die Produktion von Strom mit Hilfe von durch Spiegel konzentrierten Sonnenstrahlen, bislang nicht recht in Gang – unter anderem, weil die Konkurrenz-Technik Photovoltaik immer günstiger wird. Ein Start-up schlägt deshalb stattdessen die direkte Nutzung der solarthermischen Wärme für industrielle Prozesse mit hohem Energiebedarf vor. Das berichtet Technology Review online.

Hinter dem Heliogen genannten Unternehmen steht der Serienunternehmer Bill Gross, Chairman des Inkubators Idealab und CEO des Solarthermie-Anbieters eSolar. Wenn das Konzept funktioniert, könnte es einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung liefern. Die Nutzung von fossilen Brennstoffen für industrielle Prozesse macht ungefähr 10 Prozent der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen aus, stellte das Center for Global Energy Policy der Columbia University in einer Studie von diesem Oktober fest. Das ist mehr als alle Autos auf der Welt zusammen.

Allerdings dürfte es Grenzen für die Anwendbarkeit der Technik geben. Allgemein funktionieren Anlagen für konzentrierte Solarenergie nur in sehr sonnigen Gegenden, und die Wärme lässt sich nicht über große Entfernungen transportieren. Industrie-Unternehmen, die sie nutzen wollen, müssten deshalb neue Fabriken in der Nähe solcher Anlagen bauen oder umgekehrt. "Mitten in der Wüste findet sich normalerweise keine Industriezentren", sagt Julio Friedmann, leitender Forschungsmitarbeiter am Center for Global Energy Policy und Hauptautor der Studie.

Noch muss das in Kalifornien ansässige Unternehmen Heliogen zudem beweisen, dass seine Technologie funktioniert wie geplant, und das zu niedrigen Kosten. Es hat ungefähr 25 Beschäftigte, will aber nicht sagen, mit wie viel Kapital es ausgestattet ist.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)