colspan=14: Das Problem mit Checklisten in der Webentwicklung

Checklisten klingen nach einem guten Weg, sicherzustellen, dass in einem Projekt nichts vergessen wird. Sie sind jedoch problematisch, wenn sie Punkte behandeln, die nicht wichtig sind – der unnötige Ballast verursacht oft unnötige Arbeit und in der Webentwicklung gerne unnötigen Code.

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Von
  • Jens Oliver Meiert

Checklisten klingen nach einem super Weg, sicherzustellen, dass in einem Projekt nichts vergessen wird. Das gilt besonders, wenn etwas Wichtiges auf dem Spiel steht, wie man es in der Luftfahrt beim Abhaken von Start- und Lande-Checklisten praktiziert. Checklisten sind jedoch problematisch, wenn sie Punkte behandeln, die nicht wichtig sind – der unnötige Ballast verursacht unnötige Arbeit und in der Webentwicklung gerne unnötigen Code.

In der Webentwicklung sind Checklisten auch problematisch, weil es so viele verschiedene Arten von Projekten gibt – und diese nur eine begrenzte Schnittmenge von Gemeinsamkeiten haben. Trotzdem aber ignorieren die meisten Checklisten dies, und fragen weiter Dinge ab, die nicht relevant sind. Sie ähneln dabei Web-Frameworks und Skriptbibliotheken, die auf dieselbe Weise mehr Bedürfnisse annehmen, als unsere Projekte eigentlich haben (das ist aus meiner Sicht das Hauptproblem mit öffentlichen Frameworks).

Übersehen wir vielleicht die Eleganz der kleinen Zahl von Gemeinsamkeiten zwischen allen Projekten und ihren Bedürfnissen? Oder tun wir diese leichtfertig ab, als zu einfach, zu unintelligent, zu uninteressant? Als Beispiel könnte das "weltbeste HTML-Template" herhalten, was ganz sicher provokant aber auch wahrheitsgemäß den Code widerspiegelt, den jede Website braucht – und das gerne sofort abgewiesen wird. Natürlich: Wie soll so etwas hilfreich sein? Aber die Abweisung kann auch für Bequemlichkeit stehen, nicht anzuerkennen, wie wenig zwei beliebige Websites wirklich teilen.

Auch wenn der Vorwurf der Bequemlichkeit harsch wirkt, und selbst wenn Checklisten (und Frameworks) einen gewissen Wert haben können, und selbst wenn manche es geschafft haben, Checklisten (genauso wie Frameworks) zu entwerfen oder zu gebrauchen, sodass das ausnahmslos vorteilhaft war, lautet meine Erfahrung und Empfehlung:

Für größtmögliche Qualität schreiben Sie am besten Ihre eigenen Checklisten.

Was ist Ihre Erfahrung? Kennen Sie Checklisten, die sich als so nützlich und wirtschaftlich erwiesen haben, dass sie größere Gültigkeit beanspruchen können – oder sollten? ()