Weniger als 1 Prozent Feinstaubminderung trotz Fahrverboten

Studie: Umweltzone in Hannover bringt wenig

Eine Studie des Gewerbeaufsichtsamts Hildesheim lässt aufhorchen: Um weniger als 1 Prozent sind die Feinstaubemissionen in der Umweltzone Hannover bisher gesunken – zu wenig, findet der Umweltminister Niedersachsens

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  • ggo
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Hannover, 28. August 2008 – Die Mitteilung des Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz ist Wasser auf die Mühlen der Gegner von Umweltschutzzonen: „Die Vorbehalte des Niedersächsischen Ministers für Umwelt und Klimaschutz, Hans-Heinrich Sander, gegenüber der Umweltzone in Hannover haben sich durch ein jetzt vorliegendes Gutachten des Staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes Hildesheim bestätigt“. Sander hatte am Dienstag in Hannover gesagt, dass die Umweltzone kein geeignetes Instrument sei, um die Luftqualität zu verbessern. Nun bestätigt das Gutachten, dass die Umweltzone in Hannover bisher kaum zu einer Verringerung der Feinstaubbelastung geführt hat.

Weniger als 1 Prozent Minderung
Das Niedersächsische Umweltministerium hatte das Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim per Erlass vom 24. Juli beauftragt, die Feinstaubminderung durch die Umweltzone zu untersuchen. Grundlage für die nun vorliegende Untersuchung sind die ersten vorläufigen Messergebnisse der Lufthygienischen Überwachungssystems Niedersachsen. Tatsächlich ergibt sich nach dem Bericht „für PM10 eine der Umweltzone zuzuschreibende Änderung von weniger als 1 Prozent beziehungsweise weniger als 1 mg pro Kubikmeter“.

Minister sieht puren Aktionismus
Aus Sicht von Sander ist die Umweltzone weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll. „Es handelt sich offensichtlich um puren Aktionismus, der in Hannover die Mobilität einschränkt und für die hiesigen sowie regionalen Unternehmen wirtschaftlich nicht vertretbare Nachteile nach sich zieht“, sagte der Minister. Fahrverbote sollten nur in Betracht gezogen werden, wenn andere Maßnahmen sich als nicht ausreichend wirksam herausgestellt hätten. Dabei gäbe es Alternativen wie die Einführung einer grünen Welle, Ausschluss von Schwerlastverkehr, Modernisierung des öffentlichen Personennahverkehrs oder alternative Verkehrskonzepte.