Bye-bye, Plastikstrohhalm

Das Jahr 2019 neigt sich dem Ende zu. Zeit, sich zu verabschieden – zum Beispiel von Strohhalmen aus Plastik.

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Ein Phänomen aus dem Alltag, das mir mit dem Verbot von Strohhalmen aus Plastik nun wohl ewig ein Rätsel bleiben wird: Bestellt man im Café einen Latte Macchiato, steckt sehr häufig neben einem langstieligen Löffel auch ein Plastiktstohhalm im fluffigen Milchschaum. Soll ich den heißen Espresso etwa durch das dünne Röhrchen saugen? Der Halm blieb bei mir stets ungenutzt – und wanderte hinter der Theke direkt in den Abfall. Die EU-Kommission hat derlei unnötigem Müll mit ihrer im Mai verabschiedeten Direktive gegen bestimmte Kunststoff-Einwegprodukte einen Riegel vorgeschoben. Der Plastikstrohhalm ist dabei buchstäblich nur ein Halm von vielen: Ab 2021 sollen neben den Kunsstoffhalmen auch Einwegteller, -besteck, Kaffeebecher aus geschäumtem Polystyrol, Watte- und Rührstäbchen nicht mehr verkauft werden dürfen. Sie gehören zu den Produkten, die am häufigsten an europäischen Stränden und in Gewässern gefunden werden. Zudem gibt es für sie plastikfreie Alternativen aus Papier, Bambus oder Holz.

Doch allein bei dem Vermarktungsverbot bleibt es mit der Richtlinie nicht: Einweg-Getränkeflaschen aus PET sollen bis 2025 zu mindestens 25 Prozent aus recycelten Kunststoffen bestehen. Und auch die Hersteller werden in die Pflicht genommen. So sollen sich die Produzenten von Getränkebechern, Zigarettenfiltern und Fanggeräten in der Fischerei an Reinigungskosten beteiligen, die entstehen, wenn die Produkte wieder aus der Umwelt entfernt werden müssen.

Sicher wird die auf Europa begrenzte Richtlinie die wahre Platik-Flut in den Weltmeeren nicht radikal verkleinern, aber ein Anfang ist es allemal. Zumindest die Rückstände von Plastikstrohhalmen werden sich damit seltener darunter finden. In diesem Sinne: Bye-bye, Plastikstrohhalm – ich werde dich nicht vermissen!

(jle)