Apple TV+: Der kleine Horrorladen

Nach und nach füllt sich der Streaming-Dienst Apple TV+, soeben kam die Gruselserie Servant ins Programm. Mac & i hat sich die ersten Folgen angeschaut.

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Der kleine Horrorladen

Dorothy hat den Tod ihres Kindes nicht verwunden und kümmert sich nun um eine Puppe.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Karsten Kastelan

Dorothy (Lauren Ambrose) und Sean Turner (Toby Kebbell) versuchen, über den Tod ihres Sohnes hinwegzukommen. Das gelingt ihm deutlich besser als ihr. Denn während der Gourmetkoch zwar in düstere Gedanken abgleitet, weigert sich die Fernsehreporterin, der Realität ins Auge zu sehen. Sie bemuttert stattdessen eine täuschend echte Babypuppe und stellt für diese sogar ein Kindermädchen ein, die mysteriöse Leanne (Nell Tiger Free).

Im düsteren Haus der Turners geschehen mysteriöse Dinge.

(Bild: Apple)

"Servant" wildert ziemlich ungeniert im Horrorgenre, wartet gelegentlich aber dennoch mit Überraschungen auf, wenn beispielsweise statt der Puppe am Ende der ersten Folge ein echtes Baby in der Wiege liegt. Was die traumatisierte Dorothy natürlich nicht stört. Auch Leanne scheint diese wundersame Verwandlung nicht zu überraschen.

Leider haben sich Executive Producer M. Night Shyamalan ("The Sixth Sense") und Showrunner Tony Basgallop ("Hotel Babylon") entschlossen, die Serie äußerst langsam anzugehen. Viele der lediglich 30 Minuten kurzen Folgen bieten daher außer ein paar kleinen Schocks nur wenig Inhalt. Hätte Apple die schauspielerisch solide besetzte Serie – sie spielt fast ausschließlich im gruseligen Haus der Turners – vollständig auf den Server gelegt, könnte man dies als Zuschauer noch verkraften. Als Aneinanderreihung von wöchentlichen Appetithäppchen bleibt aber zu häufig ein flaues Hungergefühl.

In der aktuellen Ausgabe 6/2019 der Mac & i finden Sie eine ausführliche Besprechung des Startangebots von Apple TV+; über die Serien "Truth Be Told" sowie den Spielfilm "Hala" lesen Sie in diesem Beitrag. (kai)