Dasta: Schmutziges Geschäft mit WhatsApp-Infos

Wann war X online? Mit Daten, die WhatsApp allzu freizügig bereit stellt, will eine App neugierige Nutzer abzocken.

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Dasta: Schmutziges Geschäft mit WhatsApp-Infos

(Bild: Dasta)

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Es ist ein altbekanntes Problem, dass WhatsApp jedem anzeigt, dass ein beliebiges Gegenüber gerade online ist. Man kann diese Daten also quasi beliebig abrufen und damit Profile zu Personen und deren WhatsApp-Nutzung erstellen. Der "Dasta - tracker for Whatsapp" für iOS und Android verspricht jetzt Anwendern mit Neigung zum Stalking die Befriedigung ihrer Neugier.

Dasta überwacht dazu im Hintergrund permanent die WhatsApp-Online-Zeiten beliebiger Nutzer und präsentiert sie dann in der App als schicke Grafik. Auch Popup-Nachrichten zu "X geht gerade online" sind möglich. Doch Vorsicht: Dahinter verbirgt sich eine miese Abzocke auf Abo-Basis.

Anwender können in WhatsApp zwar einstellen, wer den Status "zuletzt online" sehen kann. Doch die Tatsache, dass man zu einem bestimmten Zeitpunkt gerade online ist, kann man nicht verbergen. Das ist ein bekanntes Privatsphären-Problem und es gab bereits mehrere Programme, die das auch deutlich demonstrierten. Trotz heftiger Kritik hat WhatsApp das seit Jahren nicht geändert und wird das wohl auch in Zukunft nicht tun. Wer das nicht will, muss auf die Nutzung von WhatsApp verzichten.

Neu ist, dass jemand ein Geschäft darauf aufbauen will, diese Informationen zu verticken. Dazu drängelt Dasta die Nutzer zum Abschluss eines Abos, das sich auch noch automatisch selbst verlängert. So kostet die Überwachung von bis zu vier WhatsApp-Nutzern für einen Monat 4,49 Euro; für mehr gibt es dann Rabatt. Ob das tatsächlich legal ist, werden Juristen und Datenschützer hoffentlich bald klären. (ju)