Facebook: 2FA-Telefonnummer nicht mehr für Freundes-Vorschläge genutzt

Manche Nutzer geben Facebook nur ihre Telefonnummer, um ihren Account abzusichern. Künftig soll die dann nicht mehr für Freundes-Vorschläge genutzt werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen
Facebook: 2FA-Telefonnummer nicht mehr für Freundes-Vorschläge genutzt

(Bild: sitthiphong/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Facebook wird die Telefonnummern von Nutzern, die nur für die Zwei-Faktor-Authentifizierung eingetragen wurden, nicht mehr dafür nutzen, Vorschläge für Freunde auf der Plattform zu machen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und erklärt, damit wolle das soziale Netzwerk Aspekte der Einigung mit der US-Handelsaufsicht FTC umsetzen. In deren Zug muss Facebook wegen Datenschutzvergehen fünf Milliarden US-Dollar Strafe zahlen und seine interne Struktur ändern. Die Nutzung der
2FA-Telefonnummern für andere Zwecke war vergangenes Jahr bekannt geworden, für die Anzeige von Werbung wird sie laut Reuters seit Juni nicht mehr genutzt.

Zwei-Faktor-Authentifizierung soll die Sicherheit von Nutzern erhöhen und missbräuchliche Zugriffe auf Accounts deutlich erschweren. Dazu melden sich Nutzer nicht nur mit einem Passwort, sondern mit einem zusätzlichen "zweiten Faktor" an, also beispielsweise über ihr Smartphone. 2018 wurde bekannt, dass Facebook die nur zu diesem Zweck mitgeteilte Telefonnummer dafür nutzt, Werbung zielgerichteter auszuspielen. Werbetreibende können eine Liste mit Telefonnummern hochladen, um deren Besitzer anzusprechen und auf Wunsch zeigt Facebook den damit verbundenen Accounts die Werbung, auch wenn die Telefonnummer gar nicht für diesen Zweck mitgeteilt hatten.

Als das vergangenes Jahr bekannt wurde, ging einmal mehr Vertrauen in das Netzwerk verloren. Als Folge haben Nutzer möglicherweise darauf verzichtet, ihre Accounts auf diesem Weg abzusichern. Im Sommer 2019 hatte die FTC eine Klage gegen diese Praxis vorbereitet, aber dann war die milliardenschwere Einigung mit dem sozialen Netzwerk erreicht worden. Allein an die Federal Trade Commission (FTC) muss Facebook demnach fünf Milliarden US-Dollar (4,5 Milliarden Euro) zahlen. Der Verzicht auf die 2FA-Telefonnummern für den Vorschlag von Freunden soll laut Reuters nun zuerst in Ecuador, Äthiopien, Pakistan, Libyen und Kambodscha umgesetzt werden, ab Anfang 2020 dann im Rest der Welt. (mho)