Berlin: U-Bahn-Machbarkeitsstudie gestartet

Berlins Verkehrssenatorin Günther will untersuchen lassen, ob eine Verlängerung der U-Bahnlinie 7 vom Rathaus Spandau zur Heerstraße Sinn ergibt. Dazu werde ihr Haus in Kürze eine sogenannte Machbarkeitsstudie in Auftrag geben

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(Bild: Deutsche Bahn AG / Christian Bedeschinski)

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  • dpa

U-Bahn-Bauten seien sehr „investitionsintensiv“ und dauerten schon wegen des umfangreichen Planungsbedarfs, aber auch im Bau sehr lange, so Günther.

(Bild: Deutsche Bahn AG / Christian Bedeschinski)

Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) will untersuchen lassen, ob eine Verlängerung der U-Bahnlinie 7 vom Rathaus Spandau zur Heerstraße Sinn ergibt. Dazu werde ihr Haus in Kürze eine sogenannte Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, sagte die Grünen-Politikerin der dpa. „Aus meiner Sicht gehören auch U-Bahnen zu einer wachsenden Stadt und Metropole dazu“, sagte Günther. „Deshalb finde ich es richtig, dass wir uns Gedanken machen, wie diese ausgebaut werden können – und ob das notwendig ist.“

Wie viele Menschen profitieren?

In der Studie werde es ergebnisoffen unter anderem um die technische Machbarkeit und erste Einschätzungen zum Kosten-Nutzen-Verhältnis und damit um die Frage gehen, wie viele Menschen von einer solchen neuen Anbindung profitieren würden. Alternativ könnte demnach auch eine Tramlinie infrage kommen, wobei in Spandau derzeit gar keine Straßenbahn fährt.

Im Koalitionsvertrag haben SPD, Linke und Grüne dem Ausbau der Straßenbahn Priorität eingeräumt, nicht zuletzt, weil das billiger ist und schneller geht. Allerdings wurden auch Machbarkeitsstudien für U-Bahn-Verlängerungen in Auftrag gegeben: Zur Verlängerung der U7 von Rudow in Richtung Flughafen BER, zur Verlängerung der U8 von Wittenau ins Märkische Viertel und zur Anbindung der geplanten Urban Tech Republic auf dem Gelände des dann geschlossenen Flughafens Tegel an die U6.

Machbar und sinnvoll

Alle drei Studien sollen laut Verkehrsverwaltung 2020 bewertet und vorgestellt werden. Während die BVG zu dem Schluss kam, dass die U8-Verlängerung machbar und sinnvoll sei, sind Ergebnisse der anderen beiden Untersuchungen noch nicht bekannt. Zuletzt forderte die SPD, den U-Bahn-Ausbau mit mehr Nachdruck zu verfolgen.

U-Bahn-Bauten seien sehr „investitionsintensiv“ und dauerten schon wegen des umfangreichen Planungsbedarfs, aber auch im Bau sehr lange, so Günther. Daher müsse genau begründet werden, warum eine U-Bahn gebraucht werde und keine Tram. „Ich plädiere für eine nüchterne Betrachtung: Wie viele Leute sollen mit dem Verkehrsmittel fahren? Und werden es so viele sein, dass eine U-Bahn eine angemessene Antwort darauf wäre oder eine Tram oder ein Bus“, sagte Günther. „Ich bin für eine offene Betrachtung der Verkehrsträger im ÖPNV-Kontext.“ (mfz)