Anki Vector: Digital Dream Labs hält den Mini-Roboter am Leben

Die Zukunft des Mini-Roboters Vector scheint trotz der Pleite des Herstellers Anki gesichert. Der neue Käufer will sogar ein Open-Source-Kit bereitstellen.

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Anki Vector: Digital Dream Labs hält den Mini-Roboter am Leben
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Besitzer eines Anki Vector müssen sich nicht von ihrem Roboter-Freund verabschieden: Das US-Unternehmen Digital Dream Labs hat die Rechte an dem knuffigen Mini-Roboter erworben, dessen ursprünglicher Hersteller Anki im Frühjahr 2019 pleite gegangen war. Digital Dream Labs möchte sicherstellen, dass Vector auch in Zukunft ohne Einschränkungen funktioniert.

Dazu will das US-Unternehmen eine "Rettungskapsel" entwickeln, dank der Vector auch ohne Cloud-Anbindung funktionieren kann. Das soll langfristige Funktionalität für den Mini-Roboter sicherstellen – selbst in dem Fall, dass auch Digital Dream Labs dicht machen muss. Außerdem will Digital Dream Labs einen Bootloader auf Open-Source-Basis entwickeln, schreibt CEO Jacob Hanchar in einem Blog-Eintrag auf der Kickstarter-Seite des Anki Vector. So soll die Entwickler-Community auch selbst Änderungen am Verhalten von Vector vornehmen können.

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Vector ist eine Weiterentwicklung des Spielzeugroboters Cozmo. Der kleine Roboter eignet sich unter anderem für Bildungseinrichtungen – oder als Gefährte für den Schreibtisch. Vector funktioniert schon jetzt weitgehend autonom, ist aber für Teile seiner Funktionalität auf Cloud-Server angewiesen. Digital Dream Labs will diese Server mindestens bis Oktober 2020 betreiben, berichtete die US-Webseite therobotreport im Dezember.

Demnach will Digital Dream Labs neben Vector auch die anderen Produkte von Anki, nämlich den Vector-Vorgänger Cozmo und die app-gesteuerte Autorennbahn Overdrive, wieder produzieren. Neue Stückzahlen von Cozmo, Vector und Overdrive sollen ab Ende 2020 verkauft werden. Bei der Produktion muss Digital Dream Labs aber komplett von vorne anfangen: Das Inventar des ursprünglichen Herstellers Anki hat das US-Unternehmen nicht übernommen.

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Anki

Bei der Anki-Pleite im Frühjahr 2019 haben 200 Mitarbeiter ihren Job verloren, nachdem Gespräche mit einem Investor geplatzt waren. Wie viel Digital Dream Labs für die Rechte an Vector, Cozmo und Overdrive gezahlt hat, ist nicht bekannt. Im Gespräch mit therobotreport erwägt CEO Hanchar, die Roboter-Produktpalette von Anki durch ein Abonnement profitabel zu gestalten. Noch ist aber kein derartiges Modell angekündigt.

Ankis Vector hat ursprünglich 250 Euro gekostet, mittlerweile kann man den Mini-Roboter schon für unter 100 Euro kaufen. Eine deutsche Version gibt es aber nicht: Vector hört ausschließlich auf englischsprachige Befehle. (dahe)