Ziel: 30-prozentige Senkung des Kraftstoffverbrauchs bis zum Jahr 2015

Mazda fährt mit neuen Motoren in die Zukunft

Mazda stellt zwei neue Motoren vor: Der Diesel ist schon bald zu haben, der neue Wankelmotor kommt wohl erst Anfang 2011. Wie passt ein Wankel zu Mazdas Plänen, bis 2015 den Verbrauch um 30 Prozent zu senken?

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Von
  • rhi
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Oberursel, 15. September 2008 – Mazda will bis 2015 die Kraftstoffeffizienz aller weltweit verkauften Fahrzeuge um durchschnittlich 30 Prozent verbessern. Dennoch sollen die Autos aus Hiroshima nicht zu lustarmen Spaßbremsen verkommen, wie Mazda-Direktor Seita Kanai sagt. Man werde „auch künftig die Entwicklung von spannenden Fahrzeugen vorantreiben, die das Kundenherz erobern und viel Fahrspaß bieten“, so Kanai, der als Senior Executive Officer im Bereich Forschung und Entwicklung gewissermaßen der oberste aller Mazda-Ingenieure ist. Nun hat Mazda zwei neue Motoren vorgestellt, einen Dieselmotor und einen neuen Wankelmotor, da werden Fans schon aufmerksamer.

Es wankelt weiter

Er ist das Alleinstellungsmerkmal von Mazda: Der Kreiskolbenmotor, auch als Wankelmotor bekannt. 1967 stellte das Unternehmen als erstes eigenes Wankelmodell den Cosmo Sport vor, ein schickes Coupé. Doch obwohl die Japaner das ungewöhnliche Aggregat fortan zu Hunderttausenden fertigten, steht der Wankel im Ruf, ein besonders begabter Spritvernichter zu sein. Es drängt sich daher die Frage auf, wie der seinerzeit revolutionäre Antrieb des Herrn Wankel zum aktuellen Effizienzprogramm passen soll. Die Antwort nennt sich schlicht und ergreifend „16X“. Dahinter verbirgt sich ein Kreiskolbenmotor der allerneuesten Generation.

Mit Direkteinspritzung in die Zukunft

Beim 16X handelt es sich um einen Direkteinspritzer mit 2 x 800 Kubikzentimeter Kammervolumen und verbesserter Trochoidenform. Er soll einen gesteigerten thermischen Wirkungsgrad aufweisen und kraftvolles Drehmoment in allen Drehzahlbereichen bieten. Diese beiden Punkte galten bislang als typische Wankelschwächen. Ingenieure betrachten die schmale, lang gezogene Form der Brennräume mit Skepsis und der Schub ging bislang mit hohen Drehzahlen einher. Beim 16X ändert Mazda die vormals kokonförmige Schale des Rotorgehäuses. Gleichzeitig wurde das Kammervolumen im Vergleich zum aktuellen 13B-Aggregat im RX-8 um 146 Kubikzentimeter vergrößert.

Bessere Verbrennung

Der Hubraumzuwachs konnte durch die Reduzierung der Rotorenbreite bei gleichzeitiger Vergrößerung des Hubes der Exzenterwelle erzielt werden. Damit entstehen kompaktere Brennräume. Durch ein verkleinertes Verhältnis der Oberfläche zum Volumen des Brennraums können die Kühlverluste minimiert werden. Das vergrößerte Kammervolumen begünstigt die Ausbreitung der Flammen, was den Verbrauch senken soll. Hinzu kommt eine Benzin-Direkteinspritzung, deren System auf dem Konzept des wasserstoffbetriebenen Kreiskolbenmotors beruht. Die Direkteinspritzung und der daraus resultierende Kühleffekt sorgt für eine bessere Füllung, gleichzeitig wird die problematische Wandbenetzung im Brennraum reduziert.