Apple sieht Abo-Dienste als Umsatzmaschine

Der Konzern will eine "neue Ära" mit Diensten einläuten. Im App Store gaben Kunden zwischen den Jahren einen Milliardenbetrag aus.

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Apple sieht Abo-Dienste als Umsatzmaschine

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple trommelt für das wachsende Geschäft mit "Services": 2019 sei das größte Jahr für die Dienste-Sparte in Apples Geschichte gewesen, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. 2020 habe mit einem weiteren Umsatzrekord begonnen, allein am Neujahrstag hätten Kunden 386 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 347 Millionen Euro) im App Store ausgegeben, 20 Prozent mehr als noch am 1.1.2019. Zwischen den Jahren – von Heiligabend bis Silvester – habe der App Store einen Umsatz von 1,42 Milliarden US-Dollar verzeichnet.

Der Verkauf von Apps und Abonnements für Inhalte anderer Anbieter ist für Apple längst ein Multi-Milliarden-Geschäft: Apps für iPhone und iPad gibt es ausschließlich im App Store und Apple verdient an jedem Einkauf und jedem dort abgeschlossenen Abonnement bis zu 30 Prozent mit. Apple habe inzwischen 450 Millionen zahlende Abonnenten, teilte Apple-Chef Tim Cook im Oktober mit – das schließt über Apples Bezahlschnittstelle abgeschlossene Abonnenten von Drittangeboten ein.

Mit hauseigenen Abo-Diensten will der Konzern zudem weitere Kunden gewinnen: Im vergangenen Jahr hat Apple den Spieledienst Arcade und den Streaming-Dienst TV+ eröffnet sowie die Zeitschriften-Flat News+, die bislang nur in den USA angeboten wird. Konkrete Abonnentenzahlen wurden hier nicht genannt. Mit der "Apple Card" ist das Unternehmen zudem – zusätzlich zum Bezahldienst Apple Pay – ins Kreditkartengeschäft eingestiegen, in Zusammenarbeit mit dem Bankhaus Goldman Sachs.

Das Services-Geschäft ist bereits Apples zweitgrößtes Standbein hinter dem iPhone, die Abodienste bringen mehr Umsatz als etwa der Verkauf von Macs oder iPads und eine deutlich höhere Gewinnmarge. Für das laufende Geschäftsjahr peilt das Unternehmen einen Umsatz von 50 Milliarden US-Dollar allein in diesem Geschäftszweig an.

Bei manchen Nutzern, Entwicklern und Regulierungsbehörden beginnt Apples Services-Push allerdings anzuecken: Das iPhone dränge etwa "ziemlich beharrlich" dazu, Apple Pay zu aktivieren, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager im vergangenen Oktober und leitete eine vorläufige Prüfung von Apples Rolle im Markt für mobile Bezahldienste ein. (lbe)